Hierve el Agua [Oaxaca]

Übersetzt bedeutet der Name Hierve el Agua „kochendes Wasser“, tatsächlich aber handelt es sich um eine kalte Quelle, in der aufsteigendes Kohlendioxid sprudelt. Die Lage ist außergewöhnlich: mitten im trockenen, halbwüstenartigen Teil des mexikanischen Bundesstaats Oaxaca im Bergland. Es wäre schon erstaunlich genug, wenn hier eine „normale“ Quelle entspringen würde, aber diese enthält auch noch so viel gelösten Kalk, dass sich dank der sehr geringen Menge und Fließgeschwindigkeit „versteinerte Wasserfälle“ gebildet haben, zu denen man über einen Sendero hinablaufen kann. Wie bei so vielen Natur-Sehenswürdigkeiten in Mexico sind wir auf den ersten Blick entsetzt, auf den zweiten geht‘s. Aus Mangel an definierten Wegen oder Badeplätzen in den beiden kühlen Becken trampelt jeder überall auf dem wertvollen und seltenen Travertin herum, das erstaunlicherweise dem Ansturm standhält… Über die Wasserqualität lassen sich nur Mutmaßungen anstellen, denn der Zufluss – und damit Durchfluss – ist gering. Kommen hier am Wochende hunderte oder gar tausende Badelustige zusammen, steht es um die Wasserqualität vermutlich nicht besonders gut. Aktuell wird die Erde für ein weiteres Becken ausgehoben, das vermutlich nächstes Jahr benutzbar sein wird. Dabei steht oben eine aufwändig gebaute Anlage mit leerem Badebecken, Toiletten und Verkaufsräumen, die vollkommen verwaist ist. Wir arbeiten noch daran, Mexico zu verstehen…

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Grutas de Tolantongo [Hidalgo]

Was hat man sich unter den Grutas de Tolantongo im mexikanischen Bundesstaat Hidalgo denn nun eigentlich vorzustellen? Eine Höhle, ein Thermalbad, eine Freizeitanlage? Alles zugleich, deshalb der Reihe nach. Im Grunde besteht das Gebiet „Grutas de Tolantongo“, das einen Großteil des Ursprungstals des Rio Tolantongo einnimmt, aus vier Bereichen.

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Las Pozas / Pocitas El Paraiso – Grutas de Tolantongo

Der oberste Bereich nach dem Eingangportal, an dem man für alle drei Bereiche 150 Pesos pro Person und Tag entrichtet, nehmen die „Pozas“ ein, laut Plan 37 in den Hang gebaute Badebecken, die mit natürlichem Quellwasser gefüllt werden. Der Kalkgehalt der Quellen ist so hoch, dass die Becken versintern, also mit Kalk überzogen werden. Aus einer kleinen „Höhle“ quillt das maximal 95,5 °F warme Wasser (ca. 35 °C) ebenso wie aus kräftigen Wasserfällen. Aus den Becken heraus blickt man über das tiefe Tal des Rio Tolantongo ohne den Fluss jedoch zu sehen. Das Terrain ist extrem steil und so verbinden Unterwasser-Treppen etliche der Becken, die man nur badend erreichen kann.

Las Pozas / Pocitas El Rancho – Grutas de Tolantongo

In der Mitte zwischen dem Canyon-Grund (mit Höhle und Rio) und den oberen Badebecken werden aktuell zwei Hotels gebaut. Diesen sind zwei Bade-Bereiche mit römischen Becken zugeordnet, die noch neu und nicht versintert sind. Und im Moment noch wenig besucht, solange die Hotels noch nicht eröffnet sind. Danach sind vermutlich auch die Pocitas El Rancho reichlich frequentiert. Am zweiten Tag unseres Aufenthalts dürfen wir unsere ersten Nasenbären in Mexico in der Nähe der Becken beobachten.

La Gruta – Grutas de Tolantongo

Wow, was für ein Erlebnis! Die Höhle „La Gruta“ als dritter Bereich liegt auf dem Grund des des Tolantongo-Tals und ist weltweit einmalig. Denn der Baumeister dieser Tropfsteinhöhle ist warmes Wasser, das schon am Eingangsbereich zur Höhle den Felshang herabfällt und wunderschöne, haubenförmige Versinterungen im Moos bildet. Schwimmt man in die Höhle hinein, schießt das warme Wasser aus Rissen in der Decke wie aus Feuerlöschern herab. Die feiner verteilten Wassertropfen haben hingegen über Jahrmillionen wunderschöne Kalk-Gebilde (vor allem Draperies) von der Decke wachsen lassen, die zum Teil meterdick sind. Neben der rund 40 m durchmessenden Hauptkammer der Höhle, kann man zwei Seiten-Höhlen erkunden, die zunächst völlig dunkel sind. Wären da nicht die Besucher mit ihren Handys als Taschenlampen und Sicherheitskräfte geben würde, die mit echten Taschenlampen hier und da hinleuchten, auch auf die von der Decke hängenden Fledermäuse. Ein interessanter Job im Übrigen: Acht-Stunden-Schichten im warmem Wasser in einer Höhle… Am Ende des einen Gangs strömt das Wasser in mehreren, kräftigen Strahlen aus versinterten „Rohren“ herab, im als „Tunel“ bezeichneten Gang ähneln die Wasserspiele eher natürlichen Duschbrausen. Alles ist wunderschön und in der Kombination aus warmem Wasser und der Möglichkeit, darin stundenlang herum zu schwimmen, ohne auszukühlen, ein Unikum. Wir erleben die Höhle am ersten Tag zwischen ca. 10 und 12 Uhr relativ klar, am zweiten Morgen ab 9 Uhr nebelig und am dritten Morgen mit wolkenbedecktem Himmel draußen total vernebelt. Die Besucherzahl nimmt ab 11 Uhr sprunghaft zu, da offenbar zu dieser Zeit die Reisebus-Ladungen eintreffen. Ab 15 Uhr leert es sich, da die Tagesgäste beginnen, abzureisen.

Rio Tolantongo – Grutas de Tolantongo

Das vierte Element der Grutas de Tolantongo stellt der Rio Tolantongo, dessen Lauf mit seinem schwimmbadblau-türkisfarbenen Wasser schon bei der Abfahrt ins Tal hinab ins Auge sticht. Die Farbe, hervorgerufen durch im Wasser gelösten Kalk und andere Mineralien, ist so intensiv, dass man meinen könnte, man habe mit Farbeimern nachgeholfen. Doch Wasserfarbe und -wärme sind Geschenke der Natur. Der Mensch hat hingegen den Flusslauf verändert und mit Naturstein-Barrieren in 20 bis 30 m lange Abschnitte mit Schwimmtiefe unterteilt (ca. brusthoch). Das oberste Becken hat ca. 93 °, nach unten verlieren sich ein paar Grad Fahrenheit, es bleibt aber immer lauwarm.

Ambiental – Grutas de Tolantongo

Nachdem die vier Bereiche beschrieben sind, kommt das „Füllmaterial“. Und das ist in Form von Hotels, Sanitär-Gebäuden, Terrassen zum Campen, Straßen, Wegen, Cocinas Economicas und vielem mehr reichlich. Und die tägliche Besucherschar ebenso. Die Camp-Areale entlang des Ufers des Rio Tolantongo sind riesig, wobei in erster Linie Zelte von den mexikanischen Familien aufgestellt werden, Wohmobilie sind die Ausnahme und werden am untersten Rio-Ende platziert. Als wir am späten Sonntag Nachmittag anreisen, sind wir entsetzt, wie viele Reisebusse, Collectivos (Sammeltaxis) und Privat-Pkw‘s uns entgegen kommen, die ALLE in den Grutas de Tolantongo gewesen sein müssen. Der Rio Tolantongo mit seinen geschätzt 30 bis 40 „Badeabschnitten“ auf 1,2 km Länge vermag sicher tausende von Badegästen zu fassen. In der Höhle herrscht hingegen ab geschätzt 300 Personen Stau und der Entspannungseffekt in den Pozas sinkt auf Null, wenn sich in jedem Becken mehrere, mexikanische Großfamilien gleichzeitig tummeln. Die Lösung ist: Wochentags anreisen und früh morgens mit dem Baden beginnen…

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Hot Springs of North America / Heiße Quellen in den USA, Kanada und Mexico

Natürlich heiße Quellen: Natur-Juwelen mit Heilwirkung

Hot Springs, im Erdreich erwärmte Süßwasser-Quellen sind Geschenke der Natur. Wir versuchen sie auf unseren Reisen, wann immer möglich, zu finden und ein entspannendes, heilendes Bad in dem wertvollen, oft mineralreichen Nass zu nehmen. 216 solcher Natur-Juwelen durften wir bis dato erleben, einfach herrlich. Leider sind diese seltenen Phänomene der Natur zerbrechlich. Werden sie von rücksichtslosen Menschen heimgesucht, sind sie im Handumdrehen zerstört. Deshalb halten wir uns mit konkreten Location-Angaben eher bedeckt, damit sie nicht in falsche Hände geraten. Mit Hilfe der folgenden Map und Tabelle kann jedoch jeder, der ein echtes Interesse an diesen Kleinoden hat, einfach weiter recherchieren.



Bedienung

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Unsere Top Liste natürlicher Hot Springs

 Spring GPS Staat Ort
N35° 53′ 04.3″ W116° 13′ 51.9″ California Tecopa
N36° 48′ 20.8″ W117° 46′ 23.0″ California Lone Pine
N44° 54′ 19.1″ W113° 55′ 46.6″ Idaho Salmon
N44° 04′ 21.3″ W115° 32′ 43.7″ Idaho Lowman
N46° 27′ 46.8″ W114° 52′ 19.2″ Idaho Lolo Pass
N38° 14′ 49.8″ W119° 12′ 19.7″ California Bridgeport
N35° 56′ 16.8″ W106° 38′ 45.6″ New Mexico Jemez Hot Springs
N40° 04′ 57.7″ W111° 19′ 04.8″ Utah Spanish Fork
N33° 24′ 00.4″ W109° 09′ 12.9″ Arizona Clifton
N35° 57′ 38.1″ W114° 43′ 31.9″ Arizona Las Vegas
N44° 14′ 50.3″ W111° 01′ 26.7″ Wyoming West Yellowstone
N42° 16′ 31.7″ W118° 15′ 55.4″  Oregon McDermitt
N44° 37′ 38.5″ W115° 45′ 01.0″  Idaho Warm Lake
N44° 03′ 38.0″ W115° 41′ 19.0″ Idaho Lowman
N41° 55′ 18.2″ W118° 48′ 03.0″ Nevada Denio Junction
N37° 19′ 29.9″ W119° 01′ 00.7″ California Mono Hot Spring
N43° 21′ 53.7″ W110° 26′ 37.7″ Wyoming Jackson
N43° 48′ 42.5″ W115° 06′ 37.5″ Idaho Atlanta
N43° 48′ 46.7″ W115° 07′ 02.4″ Idaho Atlanta
N44° 09′ 37.2″ W115° 10′ 40.5″ Idaho Lowman
N35° 34′ 35.4″ W118° 32′ 02.4″  California  Isabella Lake
N38° 14′ 20.9″ W119° 19′ 32.1″ California Bridgeport
N23° 28′ 18.4″ W109° 48′ 32.5″ Baja California Sur, Mexico Santiago
N50° 30′ 15.9″ W117° 47′ 11.8″ British Columbia, Canada  Nakusp

Unsere Top Liste kommerzieller Hot Springs

Spring GPS Staat Ort
N37° 15′ 48.1″ W107° 00′ 35.2″ Colorado Pagosa Springs
N36° 18′ 18.3″ W106° 03′ 06.4″ New Mexico Ojo Caliente
N42° 18′ 32.7″ W111° 42′ 28.9″ Idaho Thatcher
N40° 04′ 30.1″ W106° 06′ 40.5″  Colorado Hot Sulphur Springs
N33° 11′ 47.5″ W108° 12′ 17.1″ New Mexico Gila Hot Springs
N35° 52′ 31.9″ W116° 13′ 37.9″ California Tecopa
N38° 38′ 01.3″ W112° 06′ 31.6″ Utah Monroe
N40° 33′ 35.5″ W106° 50′ 53.9″ Colorado Steamboat Springs
N38° 08′ 03.2″ W107° 44′ 06.2″ Colorado Ridgway
N38° 11′ 32.1″ W105° 48′ 53.8″ Colorado Mineral Hot Springs
N38° 10′ 08.0″ W105° 55′ 33.1″ Colorado Mineral Hot Springs
N45° 39′ 38.6″ W111° 11′ 16.1″ Montana Bozeman
N32° 33′ 19.7″ W107° 59′ 39.3″ New Mexico Faywood
N33° 07′ 39.1″ W107° 15′ 01.5″ New Mexico Truth or Consequences
N50° 31′ 03.9″ W117° 54′ 01.0″ British Columbia, Canada Nakusp
N19° 46′ 23.3″ W103° 07′ 34.8″ Jalisco, Mexico Ejido de Garita
N19° 12′ 09.7″ W101° 51′ 59.0″ Michoacan, Mexico Nuevo Urecho
N20° 58′ 48.1″ W105° 06′ 21.9″ Nayarit, Mexico Nuevo Ixtlan

Mit einem tiefen Seufzer gleiten wir ins 40 °C warme Wasser und blicken ein baumbestandenes Flusstal hinab, in dem Wapiti, Reh und Bär zu Hause sind. Über uns tupfen weiße Wölkchen den strahlend blauen Himmel. Ein anderes Mal schweift das Auge über die bronzefarbenen Gräser einer Hochebene. Wir sind alleine, die Hot Spring gehört uns für diesen Moment voll und ganz, kostenlos und glasklar. Eine heiße Badewanne mitten in der Natur, die die Gelenke wärmt und der Seele wohl tut.
Da kann kein Reha-Zentrum, kein Thermalbad mit gechlortem Wasser und kein Freibad mithalten.

Gewärmt wird das Naturphänomen von Mutter Erde und ihren Magmakammern, die sich weit in die Erdkruste vorwagen. Es müssen Millionen Zufälle zusammenspielen, damit an einem bestimmten Ort Niederschlagswasser versickert, durch die starke Erhitzung unter Druck gerät und über feine Risse im Gestein bis zur Erdoberfläche aufsteigt. Wir baden im Laufe unserer Reisejahre in über 160 solcher Geschenke der Natur, die mit keinem Eintrittsgeld der Welt bezahlbar sind. Wenn es die in der Literatur vielfach prophezeiten Jungbrunnen wirklich gibt, dann sind es diese natürlich heißen Quellen.

Allerdings bekommt man die Heilkur nicht immer umsonst. Viele erfordern, wie die Hannah Hot Spring, meilenweite Wanderungen über Stock und Stein, Pässe und Flussüberquerungen, um sie zu erreichen. Hat man einen solchen Anweg jedoch geschafft, kann man sich fast sicher sein, dass kein Mit-Badender kommen wird.

Bei den Vertretern, die nahe an einer Erschließungsstraße liegen, kann es schon mal voller werden, aber „voll“ bedeutet im Wilden Westen auch höchstens eine Handvoll Leute. Man arrangiert sich höflich, denn wie in allen Lebensbereichen haben die Amerikaner hier ein Bedürfnis nach Abstand, der von einem Europäer erst zu erlernen ist. Einen Pool teilt man ungern, egal wie groß er ist, sondern wartet, bis eine Party geht und wechselt dann.

Das Publikum in Hot Springs ist ohnehin ein besonderes. Wir treffen ausnahmslos sehr offene Menschen, die unkonventionell und experimentierfreudig sind. Entsprechend interessant bis kurios sind die Gespräche, die sich ergeben, zumal sich jeder im Entspannungsmodus befindet und Zeit hat. Wir haben in den Hot Springs mehr über das alltägliche Leben in den USA als an jedem anderen Ort erfahren, haben über Krankenversicherungen und Präsidenten diskutiert oder darüber, welch‘ andere Hot Spring wir unbedingt besuchen müssen.

Allerdings ziehen die Heißen Quellen auch junge Menschen an, die das Besondere und Verletzliche von Hot Springs leider (noch) nicht zu schätzen wissen, mit mehreren Sixpacks ankommen und mit Glasscherben und Sch…haufen gehen. Glücklicherweise nehmen sich wiederum andere Amerikaner der Kleinode an und pflegen sie. Sie beseitigen nicht nur den – absichtlich oder unabsichtlich – zurückgelassenen Müll, reinigen die Becken oder bauen sie, vorzugsweise aus den Naturmaterialien der Umgebung plus etwas Mörtel oder Zement. Ohne diese fleißigen Helfer wären die natürlichen Pools oftmals zu flach, zu kalt oder zu heiß. Wir bewundern die simple Baukunst dieser Elfen, die wir nie kennenlernen, denn sie beherrschen es z.T. perfekt, die richtige Badetemperatur durch das Beimischen von Flusswasser oder die schiere Poolgröße optimal abzustimmen.

Wie aber findet man heraus, wo sich Hot Springs befinden? Zum einen gibt es Bücher, die über die Quellen in einer bestimmten Region, z.B. im Bundesstaat Idaho, Auskunft geben. Zum anderen schildern Forest Services oder BLM die Ziele namentlich aus. Wir haben schon so manchen Spontan-Abstecher hingelegt, um einer Beschilderung zu einer „XX Hot Spring“ zu folgen. Hat man einmal den Anfang geschafft, ist es wie ein Ping-Pong-Spiel. Fragt man die Mitbadenden, welche Hot Spring sie weiterempfehlen würden und man erhält auf einen Schlag Tipps für die nächsten zwei, drei oder mehr Highlights, die man gleich fest in seine Route eintragen sollte. Weiterlesen

Aguas Termales – Heiße Quellen – Hot Springs of Mexico [divers]: Recowata, Nuevo Ixtlan, Las Jaras, Geiser Ixtlan, Kauar Tikuri, La Gruta, Taxidho

Natürlich können wir es als Hot Springs Fans auch in Mexiko nicht lassen, wann immer möglich und auf der Route liegend, Hot Springs zu bebaden. Nur mit dem Unterschied, dass sie in Mexiko Aguas Termales oder Aguas Calientes oder Balnearios (können aber auch nur kalt sein) heißen.

Aguas Termales de Recowata, Barrancas del Cobre, Creel, Chihuahua

Würden an der Hauptstraße nicht große, offizielle, blaue Schilder mit Namen „Aguas Termales Recowata“ und Symbolik prangen, würde man wohl kaum darauf vertrauen, dass am Ende der zerfahrenen, einspurigen Dirt Road entlang einer Stromleitungstrasse, die kaum einem Feldweg ähnelt, tatsächlich eine Hot Spring kommen könnte. 11 km sind ausgeschildert zu den Aguas Termales Recowata (40 Mex$ p.P.) bei Creel, die rund letzten 3 davon sind zu laufen, in Serpentinen bis hinab in den Canyon des Rio San Ignacio. Das wiederum Erstaunliche: Die Strecke ab oberer Parkebene ist komplett in Naturstein gepflastert, grob zwar und zum Befahren sehr holprig, zum Laufen aber eine große Hilfe und unendlich viel Arbeit zu erstellen. Unten im Canyon angekommen, führt die Strecke am schönen Rio Ignacio entlang, bis man eine große Parkfläche mit Gebäude erreicht: die Umkleideräume mit Duschen und Toiletten. Dahinter schmiegen sich sieben, blau gestrichene Becken in gutem Zustand zwischen dem Hang, aus dem an mehreren Stellen ganze Wasserfälle warmen Wassers entspringen, und dem Rio San Ignacio. Ein Becken ist so groß, dass man fast Bahnen darin schwimmen und mit 2 m Tiefe tauchen kann. Wir erwischen einen sehr windigen und kühlen Tag im Januar, weshalb das Wasser zwar warm, aber mit rund Körpertemperatur nicht heiß ist. Wir haben die Vermutung (ohne Nachweis), dass die Wasser- und Stromgesellschaft des Staates Chihuahua, die aus dem Canyon Trinkwasser pumpt und Strom führt, die Becken gebaut hat, denn die ortsansässigen Tarahumara haben den baulichen Aufwand zu Freizeitzwecken vermutlich nicht gestemmt. Nach der angenehmen Baderei unter freiem Himmel in glasklarem, völlig geruchsneutralem, wunderbarem Quellwasser, kommt der Haken: Man muss 500, z.T. steile Höhenmeter wieder hinauf auf den Canyon-Rim, was der tiefenentspannte, bluckdruckgesenkte Körper nur unter Protest mitmacht…

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Aguas Termales de Maguarichi,

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Oregon Desert Hot Springs: Alvord Hot Spring, Bog Hot Spring, Spence Hot Spring, Whitehorse Ranch Hot Spring

Alvord Hot Spring

Nach dem faszinierenden Erlebnis der Alvord Playa tauchen wir ein in die beiden heißen Becken der Alvord Hot Springs. Am Uferhang des ehemaligen Alvord Lake entspringen dutzende Quellen, die sich als heißer Bachlauf Richtung Playa bündeln. Davon werden über Rohre geringe Mengen Wasser abgezweigt und in zwei sehr einfache Betonbecken geleitet. Leider ist die „Schattierung“ des „Indoor“-Beckens aus Wellblech wenig charmant, aber sie tut ihren Zweck. Als erfahrene Soaker wissen wir trotz des sehr rustikalen Ambientes die Qualität des Wassers zu schätzen und baden gleich zwei Mal während des Nachmittags für 8 $ pro Person Tagespreis. Früher waren die Becken wohl frei zugänglich, aber mit größerer Popularität kamen Probleme (Müll, Fäkalien, Glasscherben, das Übliche eben…) und so haben sich die Eigner des Geländes entschlossen, ein Office mit Betreuung einzurichten und ihre Unkosten zu decken. Wenn dafür das Kleinod erhalten und für alle zugänglich bleibt, gebongt!

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Continental Lake Hot Spring

Unser Auge ist inzwischen geschult auf Dampfwolken. Genauer auf die niedrigen Dampfschwaden, die von Heißen Quellen herrühren. Dementsprechend entgeht uns auf der Fahrt zur Bog Hot Spring nördlich des Nests Denio nicht das weiße Gewaber, das über einer ungenutzten Wiese im Tal aufsteigt. Ein einfaches Gatter ist zu öffnen, wir passieren eine Hausruine und stehen keine 600 m von der Teerstraße entfernt vor einem graublauen Becken, das sofort Assoziationen an den Yellowstone National Park weckt. Die Farbe des graublauen Wassers deutet es schon an: hot, hot, hot. Hier quillt über 130 °F heißes Wasser aus dem Erdreich. Leider haben Idioten Hölzer und Dosen in den Quellschlund geworfen, aber die Natur gibt nicht so schnell auf und so fließt das heiße Nass trotzdem weiter. Der Ablauf bildet einen 30 cm schmalen Bach, der sich nicht für einen Badepool eignet. Wir laufen die Strecke bis zum Sammelbecken ab, das sich als flach und zugefroren herausstellt.

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Whitehorse Ranch Hot Spring

Die Angabe „[xxx]“ bei der Verortung der Whitehorse Ranch Hot Spring in der Überschrift auf dieser Seite hat einen guten Grund: Sie befindet sich im gefühlten Nirgendwo. Irgendwo zwischen Denio und McDermitt, beides nicht gerade Großstädte. Außer ein paar „very remote“ Ranches gibt es hier wenig menschliche Aktivität. Und trotzdem hat das BLM an der Hot Spring, die in Nachbarschaft zu einem Feuchtgebiet mit kleinem Kaltwasser-Teich liegt, einen einfachen, aber sehr schönen Bereich angelegt: Pit Toilet, Sitzbänke, gekieste, ebene Fläche zum Campen. Und die Hot Spring ist das Perfekteste, was wir bislang in Sachen Heiße Quellen erleben durften: Zwei kleine, aber tiefe Becken. Das warme Becken mit 103,5 °F ist mit natürlichen Sitzsteinen ausgestatten, im größeren Becken mit 86 °F kann man einige Schwimmzüge tätigen. Die Kombination aus warm und angenehm unterkühlt (nicht eiskalt wie so mancher Fluss, den man in Nachbarschaft von Hot Springs vorfindet) ist einfach perfekt. Dazu der Sonnenschein der Oregon Desert und wir sind uns rasch einig, unseren Traumplatz gefunden zu haben!

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Bog Hot Spring

In der Einsamkeit und trockenen Weite der Oregon Desert fließt ein heißer Fluss! An den Bog Hot Springs entspringen auf einer Fläche von ca. 30 Quadratmetern mehrere, sehr ergiebige Quellen aus dem Erdreich, die sich rasch zu einem 2 bis 3 Meter breiten, aber flachen Abfluss gruppieren. Ein kurioser Anblick imitten der Halbwüste! Rund 500 m vom Quell-Ursprung entfernt hat sich der Heiße Fluss ins Gestein eingeschnitten und Menschen haben aus Steinen kleine Staustufen gebaut. Durch die Kraft der niedrigen Wasserfälle bilden sich Gumpen, die sich hervorragend zum Baden eignen. Das kuriose Idyll hat nur einen Haken. Die Wasseroberfläche ist die Heimat von Milben, die bei Menschen mit empfindlicher Haut entzündliche Bisse hervorrufen. Daher beschränken wir unser Badevergnügen auf kurze Aufenthalte im je nach Stelle 101 oder 106 warmem Wasser. Näher zur Quelle hin sind Becken mit 116 ° und mehr vorhanden, Verbrennungsgefahr für die Haut. Interessant ist, dass die Wassertemperatur im zentralen Becken im 24-Stunden-Verlauf stark schwankt. Abends und morgens sind es keine 100 °, mittags 108 °F, ein Zeichen für die Abkühlung, die von der Quelle auf der Strecke über die Luft erfolgt.

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McDermitt Hot Spring

Als erstes trifft man an der McDermitt Hot Springs nahe des gleichnamigen Ortes auf deren Ablauf, einen schmalen, flachen Bach mit 108 °F. Folien und Teppiche deuten darauf hin, dass hier Versuche unternommen wurden, dem Bach zwei Badegumpen abzuringen, was offenbar misslungen ist. Für uns scheidet angesichts der Milben, die das Ufer bewuseln, ein Bad ohnehin aus. Stattdessen folgen wir dem heißen Bachlauf zu seinem Ursprung. An drei Stellen tritt Wasser aus einem flachen Hang aus. Vermutlich vor vielen Jahrzehnten wurde das 128 °F heiße Nass in einem erhöhten Kanal aufgefangen und Richtung Ranches abgeleitet. Zwar nagt der Zahn der Zeit an diesem Kanal und so tritt unterhalb an neuen Stellen heißes Wasser aus, aber so richtig gewinnt die Natur den Flecken nicht zurück. Wir erkunden das kleine Feuchtgebiet inmitten der Wüste und sind erfreut, ein weiteres Natur-Kleinod gesehen, wenn auch nicht bebadet zu haben.

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Paradise Valley Hot Spring

Klingende Namen sind das Markenzeichen der USA, die gerne zu Übertreibungen neigen. Das Paradise Valley ringt uns daher als trockenes, staubiges Tal mit verdorrten Viehweiden ein Schmunzeln ab. Paradiesisch sieht irgendwie anders aus. Aber immerhin zeigt sich die Natur großzügig und sendet heißes Wasser an die Oberfläche. Und das in einem ebenso malerischen wie gruseligen Krater. Inmitten eines Steinrings, vermutlich aus Travertin, brodelt das 128 °F heiße Wasser aus dem Untergrund und wird mit weiß-grünen Algenmatten bedeckt. Die Bademöglichkeit befindet sich einige Meter unterhalb an der Uferböschung zum Little Humboldt River. Sie ist etwas ramshackelig, aber das saubere, blaue Basin (=Viehtränke) lässt sich mit frischem, klarem, völlig geruchsneutralem, 122 °F heißen Wasser auf Wunschtemperatur füllen. Ein zweites Becken (ehemaliger Whirlpool) ist mit 116 °F zu heiß. Wir baden eine Stunde in der Sonne Nevada‘s mit Blick auf den Kraterrand – ein tolles Naturphänomen.

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Crescent View Hot Spring

Wir hadern schwer mit uns, ob die Crescent View Hot Spring, auch unter dem Namen Hand‘s-me-down geführt, ein Ansteuern lohnt, denn die Angaben schwanken zwischen vermüllt, zerstört und schön mit Ausblick. Die Dirt Road wird immer mehr zu Tracks, bis wir im riesigen, trockenen Crescent Valley oberhalb einer Pipeline halten und uns zu Fuß nach Süden den Hang entlang auf die Suche machen. Dank GPS-Koordinaten kommt die Hot Spring versteckt in einem Einschnitt am Hang in Sicht. Einladend sieht der Haufen an Bottich, Wannen und Wohnwagen nicht gerade aus. Sicher nichts für Hygienebewusste… Aber die Natur ist wie immer der Meister und spendet herrlich heißes, klares und fast geruchsneutrales Wasser. Da eine der Badewannen sauber und nicht zu heiß ist, nehmen wir darin ein kurzes Bad und genießen die fantastische Aussicht. Man blickt über das wenig besiedelte, offene Crescent Valley mit seinen Grasflächen und Büschen, dutzende Meilen weit. Dafür nehmen echte Hot Springs Fans wie wir auch mal etwas Ramshackeligkeit in Kauf.

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Spence Hot

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Hot Springs in Idaho entlang des Hyw # 21: Snake Pit & Bonneville & Elkhorn & Kirkham & Sunbeam & Pine Flat & Ten Mile & Sacajawea Hot Springs

Die schönsten Hot Springs der USA auf einem Fleck

Die Sawtooth Mountains weisen eine der höchsten Konzentrationen natürlicher Heißer Quellen auf – unser Lieblingsgebiet in Idaho. Einige der Juwelen möchten wir hier vorstellen.

Link/s zu den besten Fotos, Infos und Beschreibungen zu den Hot Springs of  Idaho, USA, pdf.-Datei:
beitrag_ten_mile_hot_spring
beitrag_pine_flat_hot_spring

beitrag_sunbeam_hot_spring

beitrag_snake_pit_hot_spring
beitrag_sacajawea_hot_spring
beitrag_bonneville_hot_spring

beitrag_elkhorn_hot_spring

beitrag_kirkham_hot_spring

Snake Pit Hot Spring

Die Snake Pit Hot Spring liegt nicht am Snake River, sondern am Valley Creek, einem Zufluss zum Salmon River, der durch The Big Town of Stanley führt. Eine breite Holzbrücke leitet bequem über den eiskalten Salmon River und schon sitzt man in dem ca. 30 cm tiefen, großen Becken, aus dessen Grund das heiße Wasser emporsteigt. Man muss ein wenig fühlen, um die Quellpunkte zu finden, denn bei 96 °F Wassertemperatur und 35 °F Außentemperatur mit Schneefall kommt es jetzt Ende April auf jedes Grad an. Der Ausblick auf die schneebedeckten Sawtooth Mountains bietet eine grandiose, optische Kulisse, das Rauschen des Snake Rivers eine akustische. Eine wunderbare, kleine Hot Spring der Extraklasse, in der man große Chancen hat, alleine zu sein, so abgelegen ist die Gegend außerhalb der Ski- und Sommersaison.

Elkhorn Hot Spring a.k.a. Boat Box Hot Spring

Da sie so schön ungewöhnlich ist, zählt die Elkhorn Hot Spring, auch Boat Box Hot Spring genannt, zu unseren Lieblingsquellen. Ihre Form erinnert jedoch an keine der benannten Gegenstände, weder an Wapiti-Geweihe, noch an ein Boot, noch an eine Box. Vielmehr handelt es sich um einen halbkugelförmigen Eisenbottich mit Holzrahmen, in den das heiße Quellwasser eingeleitet wird und den irgendeine nette Person vor langer Zeit dort aufgestellt hat. Der große Kessel steht direkt am Flussufer des Salmon Rivers nahe des Städchens Stanley, so dass man schön im Warmen sitzt, während man auf den schmelzwasserkalten Fluss blickt oder sich darin abkühlen kann. Die Temperatur beträgt je nach Zuflussmenge (steuerbar über ein einfaches, verschiebbares Rohr) 108 bis 110 °C, perfekt, um bei den langen Wintern so richtig durchzuglühen (die Saison startet hier Mitte Juni).

Sunbeam Hot Spring

Entlang des Salmon River vom Ort Stanley nach Osten hat man mehrere Hot Springs ziemlich brutal durch die Teerstraße von ihrer Einmündung in den Fluss abgetrennt. So auch an der Sunbeam Hot Spring, deren heiße Wasser mit reichlich Dampf an vielen Stellen aus dem Hang nördlich der Straße entspringen. Wenigstens hat man dem wertvollen Nass eine Rohrleitung unter der Straße verlegt, damit es über Volunteer built Pools in den Salmon River münden kann. Da dieser 2019 Ende April aufgrund des schneereichen Winters Hochwasser führt, sind die Pools jedoch vom kalten Strom überspült. Das Hot Spring Wasser vermag zwar die Oberfläche der Pools zu wärmen, auf dem Grund aber herrscht Eiseskälte, nichts zum Baden.

Bonneville Hot Spring

An den gut erschlossenen (inklusive Campground), aber abgelegenen Bonneville Hot Springs in Idaho herrscht Anfang Mai „main off season“.  Niemand ist da, um den dampfenden Hang mit seinem guten Dutzend sprudelnder, heißer Quellen zuzusehen oder in den Pools an der Hangbasis zu baden. Wir haben das fantastische Naturschauspiel mit seinen Dampfschwaden und heißen Wasserfällen ganz für uns allein. Da die Quellabflüsse nicht direkt in den Warm Spring Creek münden, sondern sich ein davon getrenntes, eigenes Bett geschaffen haben, macht es sogar noch nicht einmal etwas, dass der Creek reichlich Wasser vom Spring Runoff führt, sonst wären die Pools, wie wir es in den letzten Tagen leider bei anderen Hot Springs vermehrt erlebt haben, überspült und viel zu kalt. Bei den wasserreichen, verspielten Bonneville Hot Spring hat man es hingegen eher mit „zu heiß“ zu tun. Denn Wassermenge und Wassertemperatur sind so hoch, dass sie auf dem Weg zum Warm Spring Creek kaum abkühlen. Wir messen 113 °F im vorletzten Pool, die Haut macht‘s gerade noch mit. Im letzten Pool kurz vor der Einmündung in den Warm Springs Creek mischt sich etwas Flusswasser hinein, die Temperatur wird angenehm und man kann diese einmalige und herrliche Naturoase in vollen Zügen genießen. Wer braucht schon die Skyline von New York, wenn die Erde solche Wellness-Oasen bereit hält?

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Hot Springs in Niland & Desert Hot Springs [California]

Heiße Bademöglichkeiten mit Camping kombiniert

Im südlichen Kalifornien bieten die Orte Desert Hot Springs und Niland am Salton Sea Badespaß für Wärmesuchende, denn hier quillt an einigen bezahlbaren Resorts mit Campmöglichkeiten für Overnighters heißes Wasser aus dem Erdreich. Ein Badevergnügen für kalte Wintertage!

Links zu  Fotos, Infos und ausführlicher Beschreibung:
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Sam‘s Family Resort & Spa

Der Name lässt nicht vermuten, dass sich Einsamkeit suchende Dauerreisende wie wir in Sam‘s Family Resort wohlfühlen könnten. Doch wir tun es, denn die Anlage ist professionell gemacht, durchorganisiert und sehr sauber. Jeder Gast hat seinen Hook-Up, jedwedes Feuer ist verboten, so dass man abends keinen Nachbarschaftslärm zu befürchten hat. Die Pool-Area ist herrlich angelegt mit Palmen und einem natürlichen Teich, der das Überlaufwasser auffängt und der Natur damit etwas zurückgibt. Auf dem Teich rasten Reiher, Kormorane und diverse Enten-Arten. Tauben und Pfaue sind hingegen auf ihre Käfige/Volieren angewiesen. Das unterirdisch von einer Magmakammer erhitzte Quellwasser speist vier Pools, drei quadratisch, einer rund. Davon wiederum sind zwei mit und zwei ohne Blubber-Düsen. Da wir Heiligabend einchecken, genießen wir sowohl am Abend als auch am nächsten Morgen den Vorzug geringer Gästezahlen, denn die meisten haben anderes vor als Baden. So geht es sehr entspannt zu in den Hot Pools, man kann sich im großen Schwimmbecken und einem runden Pool daneben im kalten Wasser wunderbar abkühlen, es fehlt an nichts. Im Verlauf des Tages trudeln Tagesbesucher ein, es wird voller, wir reisen ab, bevor der sehr gute Eindruck einen Knacks bekommt. Übrigens: Eine Campsite für bis zu 4 Personen ist über die Wintermonate für 600 $ pro Monat plus Stromverbrauch zu haben – inklusive täglicher Poolnutzung!

Desert Hot Springs Hotel & Spa

Viele Unterkünfte in Desert Hot Springs bieten Pools und Massagen an, aber nur ausgewählte davon nutzen natürlich heißes Quellwasser dafür. Wir suchen uns daher gezielt das Desert Hot Springs Hotel & Spa aus, wobei das Wort „Hotel“ die Anlage von ähnlich lautenden unterscheidet. Es handelt sich um ein Hotel, das wohl schon viele Jahrzehnte existiert, denn die Architektur ist in die Jahre gekommen, aber alles wird gut in Schuss gehalten. Die Pools sind sauber, ebenso die gesamte Anlage, die mit den Hotelzimmern die große Pool-Area im Zentrum umschließt. Stattliche Washingtonia-Palmen ragen über allem und wenn man im rücklings im Wasser treibt, schaut man auf Palmwedel und strahlend blauen Himmel. Für Ende Dezember keine schlechten Aussichten! Drei Pools, einer davon mit Hydrojets (auch als „Geblubber“ bekannt), sind mit über 100 °F heiß und zum Soaking wie geschaffen. Ein größeres Rund hat gemäßigte Temperatur. Das ebenfalls runde Abkühlbecken ist einfach genial mit seinem türkisblauen Wasserschimmer. Und wem das noch nicht reicht, der kann im großen, kalten Becken seine Bahnen schwimmen. Passend zum 25.12. dudelt Weihnachtsmusik aus dem Lautsprecher am Restaurant, dessen Grillaroma genauso Hunger macht wie das Baden in den Heißen Pools. Kurzum, für 8 bis 10 $ Eintritt (je nach Wochentag), bekommt man hier reichlich für sein Geld und kann wunderbar erholsame Stunden in mineralienreichem Quellwasser verbringen.

Fountain of Youth Hot Springs Spa & Resort

Wenn wir uns als Overlander in ein RV Resort einbuchen, muss es einen guten Grund haben. In diesem Falle: Hot Springs. Ein Aquifer mit heißem Wasser wurde bei Straßenbauarbeiten zum Highway # 111 am Salton Sea zufällig angebohrt, in den fünfziger Jahren siedelte sich der erste RV Park an. Drei Generationen später hat sich der Park zu einer Stadt mit über 1.000 Stellplätzen gemausert, einer Kombination aus Mobile Homes und Campsites. Alles durchdacht, gut gepflegt und sicher. Wir argwöhnen zunächst angesichts der Zahlen, dass wir in den Hot Pools kaum einen Platz ergattern werden, doch völlig falsch gedacht. Die Wenigsten der Dauercamper nutzen das Wasser und schon gar nicht alle zugleich. Wir haben trotz Feiertagen freie Auswahl unter den vier Pools im Hauptbereich und den zwei Pools im oberen Areal. Meist sind kaum mehr als 2-4 andere Personen beim Soaking. Für uns perfekt, zumal wir auch alle Duties wie Wäschewaschen und Autowaschen auf dem Gelände erledigen können.

North Glamis RV Resort & Spa

Biegt man vom Highway # 111 zum Fountain of Youth Spa ab, passiert man ein altes, verfallenes Schild zum Imperial Hot Springs Spa. Wir recherchieren im Internet, finden aber keine Infos und fahren daher kurzerhand hin. Ohne Eingangsschild (beworben wird nur ein Café) fahren wir durch Full-Hookup-Campsites, die von ATV-Aficionades belegt sind. An der Pool Area angekommen, staunen wir nicht schlecht. Das Areal ist unter dem Namen North Glamis Hot Springs wunderschön angelegt mit vier großen Pools und vielen, in den Boden eingelassenen Badewannen, die man selbst mit dem natürlich heißen Quellwasser befüllen kann. Da das wertvolle Nass zu heiß aus dem Boden gepumpt wird, kühlt es zuvor in separaten Becken ab. Haken an der Idylle ist die Ausrichtung der Anlage auf Offroad-Fans. Während man in den Pools oder Wannen mit dem herrlich weichen, weil leicht salzigen und mineralreichen, Wasser sitzt, brummen, knattern und röhren die ATV‘s auf dem Gelände.

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