Aguas Termales – Heiße Quellen – Hot Springs of Mexico [divers]: Recowata, Nuevo Ixtlan, Las Jaras, Geiser Ixtlan, Kauar Tikuri, La Gruta, Taxidho

Natürlich können wir es als Hot Springs Fans auch in Mexiko nicht lassen, wann immer möglich und auf der Route liegend, Hot Springs zu bebaden. Nur mit dem Unterschied, dass sie in Mexiko Aguas Termales oder Aguas Calientes oder Balnearios (können aber auch nur kalt sein) heißen.

Aguas Termales de Recowata, Barrancas del Cobre, Creel, Chihuahua

Würden an der Hauptstraße nicht große, offizielle, blaue Schilder mit Namen „Aguas Termales Recowata“ und Symbolik prangen, würde man wohl kaum darauf vertrauen, dass am Ende der zerfahrenen, einspurigen Dirt Road entlang einer Stromleitungstrasse, die kaum einem Feldweg ähnelt, tatsächlich eine Hot Spring kommen könnte. 11 km sind ausgeschildert zu den Aguas Termales Recowata (40 Mex$ p.P.) bei Creel, die rund letzten 3 davon sind zu laufen, in Serpentinen bis hinab in den Canyon des Rio San Ignacio. Das wiederum Erstaunliche: Die Strecke ab oberer Parkebene ist komplett in Naturstein gepflastert, grob zwar und zum Befahren sehr holprig, zum Laufen aber eine große Hilfe und unendlich viel Arbeit zu erstellen. Unten im Canyon angekommen, führt die Strecke am schönen Rio Ignacio entlang, bis man eine große Parkfläche mit Gebäude erreicht: die Umkleideräume mit Duschen und Toiletten. Dahinter schmiegen sich sieben, blau gestrichene Becken in gutem Zustand zwischen dem Hang, aus dem an mehreren Stellen ganze Wasserfälle warmen Wassers entspringen, und dem Rio San Ignacio. Ein Becken ist so groß, dass man fast Bahnen darin schwimmen und mit 2 m Tiefe tauchen kann. Wir erwischen einen sehr windigen und kühlen Tag im Januar, weshalb das Wasser zwar warm, aber mit rund Körpertemperatur nicht heiß ist. Wir haben die Vermutung (ohne Nachweis), dass die Wasser- und Stromgesellschaft des Staates Chihuahua, die aus dem Canyon Trinkwasser pumpt und Strom führt, die Becken gebaut hat, denn die ortsansässigen Tarahumara haben den baulichen Aufwand zu Freizeitzwecken vermutlich nicht gestemmt. Nach der angenehmen Baderei unter freiem Himmel in glasklarem, völlig geruchsneutralem, wunderbarem Quellwasser, kommt der Haken: Man muss 500, z.T. steile Höhenmeter wieder hinauf auf den Canyon-Rim, was der tiefenentspannte, bluckdruckgesenkte Körper nur unter Protest mitmacht…

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Aguas Termales de Maguarichi, Barrancas del Cobre, Chihuahua

Im Örtchen Maguarachi, zu dem eine Stichstraße von der Strecke Parque Nacional Bassaseachic nach Creel abzweigt, soll es Hot Springs und Geysiere geben. Also nichts wie hin. Doch nach der kurvenreichen, verschneiten und vereisten Anfahrt durch die Sierra Madre sind wir schon so zermürbt, dass wir fast nicht nach Maguarichi abbiegen wollen: zusätzliche 35 km hin und zurück. Schließlich tun wir es doch. Leider umsonst. Denn die ersten Hot Springs entlang der relative neuen Teerstrecke sind zwar mit zwei großen, blauen Becken gut einzusehen, aber nicht in Betrieb. Gleiches finden wir in Maguarachi vor: Eine schöne Anlage mit zwei blauen Becken mit traumhaften Blick auf die Canyons des Rio Oteros. Leider leer. Auch der Geysier bleibt für uns unerreichbar, denn er liegt 45 Auto(!) MInuten durch die Berge und Canyons entfernt und ist somit nur mit Guide zu erreichen, der aktuell nicht im Dienst ist. Wir sind offenbar ziemlich off season unterwegs… Also fahren wir mit einem ersten Blick in die Landschaft der Kupfer-Canyon-Gegend wieder zurück und entdecken wenigstens zwei gestandene Arches = Gesteinsbögen.

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Aguas Termales de San Juan, Durango, Durango

Der Parkplatz vor dem Balneario con Aguas Termales San Juan im Nordosten von Durango (Bundesstaat Durango, Mexiko) ist riesig, aber leer. Doch es öffnet uns ein englisch sprechender Herr und wir verbringen zwei entpannte Tage im Balneario, denn das Gelände ist eine wirkliche Oase für Overlander, um mal durchzuatmen. Dazu tragen erstens die beiden großen, mit reinem, heißen Quellwasser gefüllten Becken bei (zwischen 101 und 104 °F, 1 x schattiert 1 x unter freiem Himmel). Auf dem großen Gelände sind weitere Becken verteilt, die aber im Winter (Januar) nur teilweise gefüllt und kalt sind, was im Sommer sicher anders ist. Zweitens werden die Wässer aus den Pools in die umliegenden Wiesen geleitet, die dadurch viele Vögel mit ihrem Gezwitscher anziehen – eine Ergänzung zu den Zucht-Enten im zentralen Gehege, die angenehm schnattern. Drittens hat man sehr gutes WLAN zur Verfügung, ein Segen für allfällige Recherchen und die Pflege von Website und Co. Viertens steht man in einem umzäunten Bereich, der zwar nicht uneinsehbar von der Straße her ist, aber man fühlt sich rundum sicher. Fünftens sind die Betreiber des Balnearios sehr nett und zuvorkommend, wir bekommen bei Ankunft gleich eine sehr gute Infobroschüre über Durango überreicht und am Folgetag fragt man uns, ob wir irgendetwas bräuchten? Nein, wir sind rundum glücklich und finden uns als aktuellen Post auf dem Instagramm Account des Balnearios wieder.

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Aguas Termales Nuevo Ixtlan

Aufgrund der Beschreibungen sind wir skeptisch, ob man mit einem 3,60 m hohen Wohnmobil die Aguas Termales Nuevo Ixtlan erreichen kann? Man kann, allerdings ein paar übers Dach schrabbende Äste inklusive. Für den Hinweg reisen wir von Norden her an (Startpunkt Chakala an der Küste), für den Rückweg fahren wir nach Süden Richtung Puerto Vallarta. Fazit: Die erste Strecke weist weniger tief hängende Äste auf als die zweite, die Piste als Untergrund, die zwischen Kopfsteinpflaster und Dirt wechselt, ist in beiden Fällen gut zu meistern. An den entlegenen Heißen Quellen von Ixtlan angekommen, sind wir baff erstaunt über den Andrang. Die Anlage hat sage und schreibe 32 Pools (!) und fast jeder davon ist mit einer mexikanischen Familie belegt. Denn das Prinzip der Anlage ist, dass jede Besuchergruppe für 45 Pesos pro Person Tageseintritt einen eigenen Pool für die Dauer seines Aufenthalts zugewiesen bekommt. Wir fragen danach, wo die heißesten Becken sind und landen so zufällig ganz am unteren Ende der Anlage, die mitten im Dschungel verteilt ist, wo es deutlich ruhiger zugeht als im Eingangsbereich, der mit „Restaurant“ mexican style aufwartet. Zum Relaxen und Entspannen eignet sich die Hot Spring aufgrund der Geräuschkulisse und Grillfeuer nicht, aber das Wasser ist herrlich, völlig geruchsneutral und klar. Vermutlich nach jedem Badegast, aber zumindest über Nacht werden die Pools gereinigt und so finden wir tatsächlich einen unberührten, blitzsauberen Pool vor, während man sich an den „hygienischen“ Standard von Toiletten und Umkleidekabinen erst noch gewöhnen muss.

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Aguas Termales Las Jaras

Wow, was für ein Thermalbad in Mexikos Bundesstaat Jalisco: 5 verschiedene Becken plus Temazcal, der Wasserdampf stammt von der 90 °C natürlich Heißen Quelle der Aguas Termales Las Jaras! Das größte, zweigeteilte Badebecken mit Natursteinverkleidung führt in einen verwinkelten, großen wassergefüllten Innenraum wie in einem römischen Bad. Sehr außergewöhnlich und sehr schön gemacht, gefliest, sauber, inmitten der Becken eine Bar mit Pizzeria, ebenfalls alles sehr edel gebaut – und alles im Freien! Was so ein warmes Klima doch möglich macht… Gegenüber der Aguas Termales Area liegt ein weiterer, riesiger Badebereich, der als Agua Parque Familien mit Kindern anspricht mit seinen Rutschen, großen Schwimmbecken (ebenfalls mit Hot Spring Wasser gefüllt) und Picknick-Tischen. Beide Bereiche sind durch den großen Parkplatz dazwischen abgetrennt, so dass die Erwachsenen selbst bei Hochbetrieb im Kinderparadies ruhig in den Thermalbecken entspannen können. Der Eintritt für alle Anlagen beträgt aktuell 150 & pro Person, wir dürfen ohne zusätzliche Kosten auf dem großen Parkplatz übernachten, genial.

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Geisir Ixtlan de Los Herbores

Den Geyser in Ixtlan de los Herbores, Michoacan, hat man so weit mit Rohren gebändigt, dass von ihm nur noch müde Wasserdampfwölkchen übrig sind – bis er unerwartet ausbricht, was uns leider nicht vergönnt ist. Eine Wasserfontäne steigt aus ihm bei unserem Besuch nicht auf, dafür wird sein Wasser für große Schwimm-/Badebecken genutzt. Die Anlage mit angegliedertem Hotel und den üblichen Picknickplätzen inklusive Food-Ständen auf großzügiger Fläche ist in die Jahre gekommen, aber die Becken fassen das warme Wasser, das untereste mit einer Temperatur von 99 °F für ein entspanntes Bad unter freiem Himmel.

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Aguas Termales Kauar Tikuri, Nuevo Urecho

Wir fischen die Aguas Termales Kauar Tikuri nahe des Ortes Nuevo Urecho im mexikanischen Bundesstaat Michoacan aus dem Internet. Und finden eine echte Oase vor. Allerdings erschließt sie sich erst mit der Zeit für uns. Als wir ankommen, werden gerade alle Pools, und das sind immerhin acht Stück unterschiedlicher Größe und Temperatur, gereinigt und sind nicht benutzbar. Ohne Reinigung kommen dagegen die natürlichen, quellengespeisten Bachläufe des Geländes aus, die über einige Geländestufen als Wasserfälle purzeln. Das Wasser ist kühl, aber nicht eiskalt und hält eine Überraschung bereit: Putzerfische, die an der Haut knabbern, sehr angenehm! Über Nacht werden die Pools wieder gefüllt und wir können in einem kleinen Becken bei Dunkelheit mit dem Konzert von Zikaden und vorbeihuschenden Fledermäusen wunderbar abwechseln heiß und kühl baden. Am nächsten Tag erkunden wir das Gelände auf den aufwändigen Natursteinwegen näher und finden den heißen Quellbereich mit weiteren, lauwarmen Naturpools in dschungelartiger Atmosphäre, wirklich schön. Hier kann man sich aussuchen, ob man in gereinigten, gemauerten Becken baden möchte oder im natürlichen Bachlauf mit Putzerfischen! Dazwischen gibt es Wiesen, Palmen und etliche Fruchtbäume, im Hot Spring Quellbereich wuchert die heimische Vegetation. Für uns unzugänglich bleiben die privaten Pools, die den mietbaren Cabanas zugeordnet sind. Jedes Haus hat einen dreiteiligen, sehr großzügigen, blau gekachelten Poolbereich, wow (Preis unbekannt)!

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La Gruta, Atotonilco

Rund eine Viertelstunde nördlich von San Miguel de Allende liegt Atotonilco mit diversen Aguas Termales. Wir suchen uns „El Gruta“ für unseren Besuch am 700sten Tag unserer Reise aus. Es erwartet uns ein für mexikanische Verhältnisse sehr edel angelegtes, gepflegtes Gelände mit vier Pools. Und „El Gruta“ als Highlight der Anlage. Dabei läuft oder schwimmt man durch einen Gang mit 102 °F warmem, türkisfarbenem Wasser (übrigens auch dort, wo sich der Himmel nicht darin spiegelt…) zu einer runden Halle, ebenfalls wassergefüllt und nur mit wenigen Lichtdurchlässen in der Kuppel erhellt. Ein ungewöhnliches Feature mit hoher Luftfeuchtigkeit und „cave feeling“. Man kann nicht allzu lange verweilen, dann gelüstet es einen nach einem Zug kühler, klarer Außenluft, die man in den mit Marmor (!) ausgekleideten Becken findet. Trotz diverser Bars und Restaurant-Angebote auf dem Gelände geht es sehr ruhig und ohne laute Musik zu, vermutlich um den rund um San Miguel de Allende wohnhaften Amerikanern, wohlhabenden Mexikanern und internationalen Gästen zu gefallen. Bei uns klappts!

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Aguas Termales Taxidho, Tecozautla

Alle Aguas Termales (Heiße Quellen – Hot Springs), die wir in Mexico besucht haben, waren in Becken gefasst. Umso begeisterter sind wir, die Manantiales von Taxidho ein wenig naturbelassener vorzufinden. Denn hier wurde in einem Flusstal, das heute Teil eines Stausees ist, mit einer Natursteinmauer ein Becken abgegrenzt, um das Heiße Wasser vom kühleren Flusswasser abzutrennen. Und davor hat man in einfachster Bauweise mit Sandsäcken ein zweites, sehr großes „Becken“ gefasst. Das aus dem Hang und dem Erdreich quellende Wasser ist so ergiebig, dass beide Bereiche um die 98 °F haben, eine Temperatur, um ewig darin zu bleiben. Natürlich ist man in Taxidho nicht allein, schon gar nicht am Samstag und Sonntag, aber die Becken sind so groß, dass man immer ein Plätzchen findet, wenn man Ghetto-Blaster und fröhlich spielende Kinder einrechnet. Der Canyon ist ebenfalls sehr attraktiv und mit diversen Kakteen bestückt, eine Landschaft, wie man sie sich für Mexikos zentrales Hochland vorstellt.

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