Crystal River und Rainbow River & Springs [Florida]

Crystal River National Wildlife Refuge und Three Sisters Spring

Laut Lonely Planet ist Crystal River „The Town of Manatees“. Denn in den Zuflüssen zur Kings Bay spenden hunderte von Quellen ganzjährig 72 ° Fahrenheit „warmes“ Wasser. Was wir gestern in Apollo Beach bereits erfahren haben, wiederholt sich hier: Die Manatees sind aufgrund des warmen Wetters und der gestiegenen Wassertemperaturen im Golf schon auf dem Weg in ihre Nahrungsgründe. Ein Herr, der uns wegen Willy anspricht, verrät uns den Weg zur Three Sisters Spring, in der sich in Hoch-Zeiten hunderte Manatees tummeln. Heute leider nicht, seine Frau, die gerade mit dem Kajak zurückkommt, meldet eine Nullsichtung. Wir rüsten trotzdem unser Grabner und paddeln durch Kanäle, deren Ränder nahtlos mit Einfamilienhäusern bebaut sind, und finden den Eingang zur Quelle. Ab hier heißt es Schwimmen. Tanja watet zuerst im Bikini los, während HP mit Trixie im Boot treibt, dann anders herum. Der Quellbereich ist wunderschön, weißer Sand, auf der die seichten Wellen glitzern wie in der Karibik. Schwimmen vom Feinsten. Wir paddeln zunächst weiter durch die besiedelten Kanäle ohne jedwede Hoffnung auf ein Manatee. Auf dem Rückweg baden wir gleich nochmal, weil‘s so schön war. Eine unspektakuläre Runde durch die Bay bei Wärme und Sonnenschein, dann lassen wir die Luft raus.

Three-Sisters-Springs-Crystal-River-Florida-4 Crystal River und Rainbow River & Springs [Florida] — Crystal River, Florida

Rainbow Springs State Park

Mit der Fahrt von Crystal Springs in den Rainbow Springs State Park überqueren wir eine imaginäre Linie: Die Besiedelungs- und Verkehrsdichte Florida’s wird geringer. Hier „oben“ gibt es bereits Frost, weshalb die Gegend offenbar deutlich an Attraktivität für Snowbirds gegenüber dem Süden Floridas verliert. Gut so, wir atmen etwas durch. Im State Park angekommen, legen wir erst mal eine Pause ein, dann laufen wir zum Booth. Mit 2 $ Eintritt – und Trixie! – haben wir gleich hinter dem Visitor Center einen herrlichen Blick auf den türkisblauen Quellbereich. Alles ist natürlich belassen, nur ein Ponton erleichtert den Badenden den Einstieg. Wir laufen zunächst eine Runde durch die Gartenanlagen des ehemaligen Freizeitparks mit Azaleen und zwei künstlichen Wasserfällen, die Tiergehege sind stillgelegt. Dann tauchen wir nacheinander ein in die Quelle, denn die Rangerin meinte „as long as one person is on the other end of that leash it‘s fine“. Wir halten uns daran, wärmen uns in der Sonne auf und baden noch einmal.

Rainbow River Kajaktour

Wir wählen aus der Vielzahl der Einsatzstellen für Canoes in den Rainbow River den KP Hole County Park. Das Boarding ist hier sehr aufwändig ausgebaut und wir sind so früh am Morgen die Einzigen vor Ort (na ja, 9 Uhr). Schon der erste Blick ins Wasser begeistert: kristallklar! Man kann die Fische noch in 3 m Tiefe gut erkennen. Große Flächen sind mit Gras bewachsen, dazwischen immer wieder weiße, sandige Stellen, an denen vermutlich Quellwasser austritt. Der Rainbow River hat spürbar Strömung, ist breit und stellenweise tief. Die Füllmenge kann nicht aus der Headspring alleine stammen. Das westliche Ufer ist komplett bebaut, aber wir gucken ohnehin nur nach unten in das klare Nass. Wildlife gibt es nicht viel, ein paar Ibisse, ein paar Reiher, kein Fischotter. Wir paddeln bis zum State Park hoch und somit bis zum Schwimmbereich, den wir gestern genutzt haben. Auf dem Rückweg flussabwärts steigt zuerst Tanja aus und schwimmt ein gutes Stück mit der Durch-die-Brille-Guck-Technik im Fluss. Das reine Wasser ist unbeschreiblich. HP braucht etwas Überredung, aber auch er legt eine kürzere Schwimmstrecke ein. Unfallfrei steigen wir ins Boot ein und aus, wobei sich HP beschwert, dass Tanja ihn samt Boot, Trixie und Kameras beim Ausstieg beihnahe umgestülpt hätte. Nun gut, das müssen wir nochmal üben. Der Bootsabbau ist in 15 Minuten erledigt und wir sind glücklich und erfrischt auf der Strecke.