254 Wasserfälle in Nordamerika
Wasserfälle findet man nahezu überall, in den USA allerdings stellenweise überaus reichlich! Die Bundesstaaten Washington und Oregon quillen nachgerade über vor Wasserfällen, über 250 können wir in wenigen Wochen „sammeln“. Und das mitunter in Klimaregionen, in denen man gar keine Wasserfälle erwarten würde. In den trockenen Halbwüsten Utahs beispielsweise begeistern Wasserfälle wanderlustige Besucher – und oft sind genau diejenigen die Allerschönsten! Die folgende Karte und Tabelle geben einen gekürzten Überblick über die Wasserfälle, die wir bisher erkunden konnten, ein Bruchteil des Möglichen, denn „da draußen“ warten tausende mehr auf ihre Beschreibung. Aber es ist ein Anfang und wir hoffen, ernsthaft Interessierten damit einen ersten Einstieg in die Hand zu geben.
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Unsere Top Liste
Waterfalls | GPS | Staat | Ort | Wanderung |
N43° 04′ 40.5″ W79° 04′ 04.5″ | New York / Ontario | Niagara Falls | ||
N46° 39′ 48.8″ W118° 13′ 24.9″ | Washington | Kennewick | ||
N46° 09′ 16.5″ W121° 52′ 46.5″ | Washington | Trout Lake | leicht, 0,5 km, 40 hm | |
N37° 45′ 18.0″ W119° 35′ 50.0″ | California | Groveland | leicht, 2,6 km, 50 hm | |
N45° 36′ 43.0″ W121° 59′ 41.0″ | Oregon | Portland | leicht, 2,0 km, 80 hm | |
N45° 34′ 33.4″ W122° 06′ 55.6″ | Oregon | Portland | ||
N43° 36′ 43.0″ W122° 07′ 43.0″ | Oregon | Oakridge | leicht, 2,0 km, 20 hm | |
N41° 00′ 43.4″ W121° 39′ 05.3″ | California | Burney | ||
N44° 14′ 18.7″ W110° 56′ 52.8″ | Wyoming | West Yellowstone | mittel, 33,3 km 290 hm | |
N44° 14′ 29.7″ W110° 56′ 36.8″ | Wyoming | West Yellowstone | mittel, 33,3 km 290 hm | |
N42° 58′ 44.9″ W75° 50′ 30.3″ | New York | Chittenango | ||
N44° 11′ 19.9″ W111° 19′ 47.2″ | Idaho | Ashton | ||
N44° 04′ 48.1″ W111° 05′ 26.7″ | Idaho | Ashton | leicht, 13,7 km, 210 hm | |
N43° 26′ 27.7″ W111° 22′ 37.5″ | Idaho | Alpine | leicht, 0,2 km, 50 hm | |
N45° 52′ 01.4″ W121° 49′ 41.1″ | Washington | Hood River | mittel, 0,5 km, 50 hm | |
N45° 37′ 04.0″ W121° 57′ 04.0″ | Oregon | Portland | mittel, 3,7 km, 130 hm | |
N44° 52′ 43.6″ W122° 39′ 32.9″ | Oregon | Salem | leicht, 1,2 km, 60 hm | |
N45° 35′ 05.7″ W121° 51′ 08.2″ | Oregon | Portland | mittel, 23,6 km, 600 hm | |
N44° 11′ 33.1″ W110° 52′ 14.1″ | Wyoming | West Yellowstone | mittel, 26,7 km, 700 hm | |
N45° 54′ 33.3″ W121° 54′ 45.8″ | Washington | Hood River | leicht, 6,2 km, 240 hm | |
N47° 35′ 53.7″ W121° 18′ 52.0″ | Washington | Skykomish | schwierig, 14,9 km, 900 hm | |
N44° 43′ 03.7″ W110° 29′ 47.1″ | Wyoming | West Yellowstone | ||
N44° 14′ 51.6″ W111° 01′ 26.6″ | Wyoming | West Yellowstone | mittel, 28,1 km, 450 hm | |
N36° 09′ 28.1″ W121° 40′ 19.8″ | California | Monterrey | leicht, 1,2 km, 30 hm |
Wir führen den Tanz der Kraniche auf: Regenschirm runter, Linse putzen, Regenschirm rauf, scharfstellen, Regenschirm runter, Linse putzen, Regenschirm rauf, auslösen, Regenschirm runter. Und wieder von vorn. Wir stehen in strömendem Regen vor einem der imposanten Wasserfälle der Columbia River Gorge. Einer bedient Stativ und Kamera, der andere Regenschirm Nummer 1 als Foto-Assistent, Regenschirm Nummer 2 als Schutz für uns selbst. Es regnet wie in den Tropen, 24 Stunden ohne Unterbrechung, fünf Tage lang. Wir sind angeblich zur besten Reisezeit in Washington, Anfang Oktober. Aber die Gaben des Himmels haben einen überaus positiven Effekt. Der Pegel der Flüsse und Zuflüsse steigt mit jedem Tropfen und füttert die Wasserfälle mit satten Kaskaden, die mit viel Gischt und Getöse zu Tal donnern.
In der Columbia River Gorge „verstecken“ sich hinter den wohl erschlossenen, ca. 7 Wasserfällen der ersten Reihe direkt an der Straße, dutzende weiterer, noch viel schönere Wasserfälle aller Formen und Größen im Hinterland. Wir wandern viele davon ab und weichen jeden Tag bis auf die Knochen durch. Das Outdoor-Leben ist nicht immer spaßig, doch um Wasserfälle zu sehen und zu fotografieren, braucht man keinen Sonnenschein. Im Gegenteil, Sonnenstrahlen würden nur stören, weil sie die Kameras vor das offenbar unlösbare Problem einerseits überbelichteter, andererseits stark verdunkelter Bildpartien stellt. Für uns heißt es deshalb immer öfter: „Heute regnet es, lass‘ uns einen Wasserfall anschauen!“. Wenn die Landschaft in Regenschauern ertrinkt und dicke Wolken alles verdunkelt, nehmen wir nach Möglichkeit einen Wasserfall ins Reiseprogramm auf, die ohnehin meist im Wald liegen.
Aber nicht immer – und das sind die echten Highlights. Die Palouse und White River Falls beispielsweise tauchen in Oregon auf weiten, trockenen Ebenen wie aus dem Nichts auf, die Havasu Falls in Arizona sind Oasen in der Halbwüste, einfach überall im Land purzeln Bäche und Flüsse über Geländestufen hinab, die ihnen Lavaströme oder harte Gesteinsschichten in den Weg gelegt haben. Im Yosemite National Park fallen einige der höchsten Fälle zu Tal, im Yellowstone National Park einige der schönsten. Aber nicht nur im Yellowstone Park selbst, sondern entlang des Henry Fork of the Snake River und Falls River auf der Westseite außerhalb des Parks.
Kurzum, Wasserfälle gibt es überall und sie zu erreichen, ist zeitgleich ein Einblick in die jeweilige Landschaft. Man läuft durch Nadelwälder, Laubwälder oder Wildwiesen und zumeist an einem Bach oder Flusslauf entlang. Mit einem Haken: Da Wasserfälle Geländestufen brauchen, um zu existieren, bedeutet dies für den Wanderer in der Regel steile Anstiege oder rutschige Abhänge. Mit gutem Schuhwerk, Puste und Geduld lässt sich jedoch jeder Wasserfall erreichen und fotografieren. Unsere persönliche Vorliebe gilt dabei den Langzeitbelichtungen, bei denen die Wasserfälle wie Watte-Fahnen aussehen. Wer‘s lieber natürlich mag, belichtet einfach kurz und bündig, um die Wassertropfen glitzern zu sehen. Nachtrag: Wer sich über die Mehrzahl im amerikanischen Begriff „falls“ wundert, hier die Auflösung: „fall“ im Singular bedeutet „Herbst“.