Die Wanderung im Little Death Hollow Canyon ist lang, aber lohnend. Und sie ist flexibel, denn jeder kann in dem Moment umdrehen, da er glaubt, genug von den fotogenen Slot-Passagen des Canyons gesehen zu haben. Dumm nur, dass dieser Punkt so spät kommt, denn hinter jeder Biegung vermutet man neue, noch schönere Foto-Option. Damit man dabei nicht bis auf die Knochen auskühlt, ist ab Herbst Kleidung im Zwiebel-Look angesagt, damit die Luftschichten dazwischen vor der Kälte tief unten im Canyon isolieren.
Zunächst geht es 3,2 km im weiten Canyon bis zu einem riesigen Boulder mit einigen Petroglyphs. Man kommt auf dem festen Boden mit gut sichtbaren Trail schnell voran, so dass man nach weiteren 2 km den Little Death Hollow Arch erreicht. Die zahlreichen Fotopausen lassen einen nun langsam vorankommen, der Canyon wird immer enger. Es gibt zahlreiche Potholes, die mit Stemming und Bridging mehr oder weniger elegant zu überwinden sind. Wir drehen an einem ca 15 m langen wassergefüllten Pothole um.
Lage
Der Little Death Hollow Canyon liegt südlich des Burr Trails an der Wolverine Road in Utah, im Grand Staircase – Escalante National Monument südöstlich von Boulder.
Unsere Bewertung
Attraktivität: ***
Foto-Optionen: ***
Aufwand: ****
Anfahrt
2 WD, HC, Boulder: ca. 32 mi, Escalante: ca 58 mi
Wanderung
mittel, 8 Std., 22,0 km, 240 hm
GPS-Daten
1. Abzw. Wolverine Rd vom Burr Trail: 37°55‘27‘‘N 111°13‘14‘‘W
2. Abzw. Wolverine Rd vom Burr Trail (i.d.R. besserer Straßenzustand): 37°51‘56‘‘N 111°06‘15‘‘W
Trailhead: 37°47‘04‘‘N 111°10‘49‘‘W
Petroglyph Boulder und Beginn der Narrows: 37°46‘08‘‘N 111°11‘55‘‘W
Little Death Hollow Arch: 37°45‘12‘‘N 111°13‘06‘‘W
Bericht der Wanderung
Kaum nötig, zu erwähnen, dass wir heute morgen ohne Nachbarn am Little Death Hollow Trailhead aufwachen – beim Eintragen in das Trailbook lautet der letzte Vermerk auf den 22.10., fünf Tage her, und das war eine Ranger-Patrouille. Wir frühstücken ausgiebig, um uns für die heutige Etappe im Little Death Hollow Canyon zu stärken – die Nacht war frostig und auch der Morgen ist bitterkalt. Wir satteln zwei Rucksäcke inklusive Wasserschuhe. Abmarsch: 9:30 Uhr. Der Trail ist gut ausgetreten, aber schmal. Den ersten Stopp legen wir an einem großen Boulder mit Petroglyphs ein.
Da der Wash bislang keine einzige Wasserpfütze aufgewiesen hat und es sich um den Oberlauf handeln muss, lassen wir einen Rucksack mit den Wading-Boots am Felsen mit den Petroglyphs liegen und gehen mit nur einem Rucksack weiter – Wasser ist weiter unten nicht zu erwarten. Wir wandern weit, bis sich der rote Canyon mit seinen vielen Löchern in der Wand langsam verengt. Da keine Sonne (sie scheint tapfer am Himmel, vertreibt die Kälte aber nur langsam) bis zum Canyonboden dringt und viele Fotostopps den Energieumsatz auf ein Minimum drosseln, ist mir die ganze Zeit ziemlich kalt. HP übernimmt wie immer die Fotografierarbeit im Canyon, da er bereits viel geübter mit dem Stativ ist als ich. So geht es gemütlich Meile um Meile durch den Canyon, bis wir um 15 Uhr vor einem zu langen und zu tiefen Pothole umdrehen, nur wenige hundert Meter vor dem ohnehin anvisierten Endpunkt der Tour.
Zügigen Schrittes – um endlich aufzutauen – machen wir uns an den Rückmarsch und erreichen gegen 17:30 Uhr nach 8 h und 22 km unseren Camper. Da vom Frühstück noch alles stehen geblieben ist, räumen wir zügig auf und fahren die Wolverine Road zurück. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir eine Stellmöglichkeit kurz vor der Einmündung in die Burr Trail Road – inmitten von Schneeflecken.
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