Alabama Hills Arches

Wunderland der Gesteinsbögen

Die Alabama Hills sind ein El Dorado für Arches-Fans, denn dutzende von ihnen verstecken sich in der felsigen Landschaft.

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Sierra Nevada Sunrise – Alabama Hills – Lone Pine – California

Beim ersten Schritt am frühen Morgen nach draußen ruft H.P. begeistert aus „Uii, ich brauch‘ die Kamera!“. Grund sind die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada mit dem Mount Whitney hinter uns. Die aufgehende Sonne färbt die schneebedeckten Flanken rosa, ein fantastischer Anblick! Wir fahren los auf die Movie Road und halten zwischendurch immer wieder an, um die gigantische Kulisse brauner Felsen vor der weißen Bergkette zu bestaunen.

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Lathe Arch – Alabama Hills – Lone Pine – California

Der erste Arch ist gleich ein Volltreffer: Durch den Lathe Arch lässt sich die Spitze des Mt. Whitney einrahmen. Gleiches gilt für Arch Nummer Zwei: Der Mobius Arch müsste eigentlich Spiral Arch heißen, denn er ist markant „um die Kurve“ gedreht. Die Dame, die wir beim Fotografieren antreffen, informiert uns, dass man in Mammoth dieses Jahr Rekordwerte der gefallenen Schneemengen erwarte. So viel Niederschlag habe es seit den 60er Jahren nicht mehr gegeben. Da haben wir ja mal echtes Glück, ein solch‘ einmaliges Ereignis live erleben zu dürfen. Die Regenfälle der letzten Tage erscheinen plötzlich in einem ganz anderen Licht, das Negative wandelt sich ins Positive.

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Mobius Arch – Alabama Hills – Lone Pine – California

Arch Nr. 3 ist das Eye of Alabama, ein wohl geformter Top-Arch, der auf einer der vielen Fins (schlanken Felswände) thront. Auch er ist ein Bilderrahmen-Arch, der die Bergkette der Sierra Nevada optisch fasst. Gleich nebenan entdecke ich den Elefant Head Arch, den ich wegen der Elefantenkopfform spontan so taufe, der aber sicher bereits einen offiziellen Namen hat. Wir klettern die Anhöhe weiter hinauf und passieren den Masque Arch oder Darth Vader Arch, ebenfalls spontane Selbst-Ernennungen für einen Stein, der wie eine Maske mit Augenschlitz und Nasendeckel geformt ist. Gleich in der Nähe befindet sich der weniger spektakuläre Peak Arch.

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Eye of Alabama Arch – Alabama Hills – Lone Pine – California

Da die Straße Richtung Cyclops Arch (das ist zur Abwechslung ein offizieller Name) gesperrt ist, prüft H.P. mit Hilfe des Garmins, ob wir querfeldein laufen können? Wir können. Der Charred Arch liegt auf der anderen Seite des Hügels. Er macht weniger den Eindruck eines echten Arches als vielmehr einer umgefallenen Steinsäule. Wir laufen auf der Dirt Road entlang und entdecken den einen oder anderen Zusatz-Arch. Bald wird klar, warum die Straße gesperrt ist: Die Regenfälle haben unpassierbare Furchen in die Gravel-Decke gerissen, die unpassierbar sind.

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Boot Arch – Alabama Hills – Lone Pine – California

Am Zielpunkt begeistert uns als Erster der Boot Arch, dessen Öffnung die Form eines Schuhs hat. Das Panorama der Berge, die westlich und östlich das Owen Valley umschließen, ist atemberaubend. Gegen Ende des Tals ist der Ort Independence zu sehen, der sich in einer Senke angesiedelt hat.

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Cyclops Skull Arch – Alabama Hills – Lone Pine – California

Aber wir wenden uns der nahe gelegenen Haupt-Attraktion zu: Der Cyclops Arch ähnelt mit seiner Doppelöffnung und den diversen „Beinen“ eher dem Kopf einer Krabbe oder Krake. Auf dem Rückweg passieren wir „The Caterpillar“, eine Fünfer-Stein-Reihe, deren Einzelsteine den Gliedern einer Raupe oder eines Wurms ähneln, sowie den The Ant, eine ausgestreckte Riesen-Ameise mit aufgelegtem Kopf und Beinen.

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Cyclops Skull Arch – Alabama Hills – Lone Pine – California

Nach einer kurzen Pause zurück am Camper, laufen wir vom Parkplatz aus zum Heart Arch (mit herzförmigem Durchlass, aber nur aus einem bestimmten Winkel) und Behind the Heart Arch (klein, nicht markant). Dann fahren wir ein kurzes Stück zum One Mile Arch und zum Gunga Din Arch. Gunga Din ist ein Film aus dem Jahr 1939 mit Gary Grant, der in Nordindien spielt und für den hier Szenen gedreht wurden. An der Straße gegenüber müssen wir den Palette Arch erst suchen, der als moosbewachsen und sehr schön beschrieben war, aber gegenüber Lathe und Co. eher unspektakulär daherkommt.

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Hitching Post und Alien Arch – Alabama Hills – Lone Pine – California

Der Hitching Post Arch ist dagegen wieder ein kleines Juwel. Der Weg dorthin ist mit seinen vielen Wegegabelungen so verwirrend, dass wir uns verfranzen und den Camper schließlich stehen lassen und zu Fuß gehen. Der Taco Bell Arch ist wieder einer der Top-of-the-Fin-Arches. Nach einigen Minuten „entdecken“ uns zwei Hündinnen zweier entfernt zu hörender Besucher. Die beiden recht aufgeregten Vierbeiner an der Schwelle zur Aggressivität haben offenbar ein Problem mit H.P. und versuchen kläffend mehrfach an mir vorbei, H.P. zu stellen. Mir gelingt es, sie auf Distanz zu halten und sogar wegzuschicken, aber sie kommen x-mal wieder, da sie offenbar den Weg zu ihren Herren nicht finden.

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Whitney Portal Arch – Alabama Hills – Lone Pine – California

Als sich die Sonne anschickt, frühzeitig hinter der Sierra Nevada Range abzutauchen, fahren wir flugs zum Trailhead des Whitney Portal Arch, von dem wir uns einen Through-the-Arch-View auf die gegenüberliegende Bergkette erhoffen. Der Weg manövriert uns über eine Brücke des Lone Pine Creek kontinuierlich bergan. Wir sehen den ringförmigen, dünnfelsigen Arch schon vom weitem. Als wir ihn erreichen, liegt er leider nicht hoch genug für die westliche Bergkette, und die östliche mit Mt. Whitney liegt bereits im Schatten. Ein höflicher Besucher hat eine Aluminium-Leiter dagelassen, so dass H.P. einige Aufnahmen durch den Arch machen kann, aber die Lichtverhältnisse sind schon sehr schlecht. In Vorplanung auf den morgigen Tag fahren wir zum Parkplatz am Mobius Arch zurück und bleiben hier zum Übernachten. Wir sind die einzigen weit und breit.

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Lathe Arch – Alabama Hills – Lone Pine – California

Am nächsten Tag schreiben wir meinen Geburtstag – und einen runden noch dazu. Wir stehen vor Sonnenaufgang auf, um bei selbigem bereits am Lathe und Mobius Arch zu sein. H.P. hat’s genau richtig im Gefühl und wir sind inklusive eines rund 10-minütigem Fußmarschs genau in dem Moment vor Ort, als die ersten Sonnenstrahlen die Bergspitzen der Sierra Nevada rosa einfärben. H.P. übernimmt den Mobius Arch, da dieser mit dem Stativ gut zu bearbeiten ist. Ich mache mich mit meiner kleinen Coolpix über den kleinen Lathe Arch her, dem eher mit Liegen und Bücken beizukommen ist. Wenn doch nur jeder Geburtstag so schön wäre?! Mit dieser Erinnerung im Gepäck, verlassen wir nach einem ausgiebigen Frühstück die Alabama Hills und nehmen uns fest vor, wieder zu kommen. Das tun wir, mehrmals sogar in den Folgejahren, denn die Alabama Hills liegen sehr günstig.

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Mobius Arch – Alabama Hills – Lone Pine – California

Lage

Die Alabama Hills liegen im Owens Valley nahe der Ortschaft Big Pine.

Unsere Bewertung

Attraktivität: *****
Foto-Optionen: *****
Aufwand: **

Anfahrt

2 WD

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Movie Road – Alabama Hills – Lone Pine – California

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