Monarchfalter – Monarch Butterflies im Reserva Biosfera Mariposa Monarca [Michoacan]

Mexiko ist weltweit bekannt als Überwinterungsort für Millionen von Monarchfaltern / Monarch Butterflies / Mariposas Monarcas. Bei unserer Fahrt in die Berge östlich von Mexico City fragt man sich jedoch spontan: Warum um aller Welt fliegen die kleinen Wesen tausende von Kilometern, um in diese kalten, schattigen Fichtenwälder zu gelangen, in denen es jede Nacht Frost gibt? Erst die Sonne am Vormittag erweckt die lebenden Juwelen, die in dichten Clustern an Zweigen und Stämmen hängen, ab 10/11 Uhr zu neuem Leben. Auf den ersten Blick bieten die Fichtenwälder in einem der Hot Spots in El Rosario keinerlei Nahrung. Doch auf den zweiten Blick in der Sierra Chingua, einem viel lichteren Wald, blühen vielfältige Wildblumen, an denen sich die Monarchfalter mitten im Winter laben können. Wir machen an zwei Locations, die wir besuchen, im Reserva Biosfera Mariposa Monarca sehr unterschiedliche Erfahrungen.

Link/s zu den besten Fotos, Infos und Beschreibungen zu Monarchfaltern, pdf.-Datei:
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Monarch-Falter / Monarch Butterflies in El Rosario

Überwinternde Monarch-Schmetterlinge sind sicher ein Natur-Highlight in Mexiko – aber nicht in El Rosario. Sondern in der Sierra Chingua (die wir am nächsten Tag besuchen und mega begeistert sind) oder am Cerro Pelon. Vielleicht haben wir in El Rosario auch nur auf ganzer Linie Pech bei unserem Besuch Anfang Februar an einem Donnerstag und zu anderen Zeiten zwischen November und März ist das Erlebnis besser. Aber wir stören uns schon am Eingangsprozedere. Hunderte von Ständen pferchen den Besuchen in einer engen Gasse ein, bevor man das Eingangstor erreicht. Wir sind aber nicht zum shoppen vor Ort, sondern um Natur zu erleben und das möglichst ungestört. Am schön gemachten Torbogen entrichtet man 50 Pesos pro Person Eintritt, die völlig o.k. gehen, aber dann muss man mit Guia / Guide laufen, völlig unnötig und störend auf einem zu Dreiviertel in Treppenstufen verlaufenden, mega offensichtlichen Weg, der mit Seilen randlich abgesperrt und mit dutzenden Wegweisern versehen ist. Das dicke Ende kommt am Schluss, denn man stoppt die Besucher, BEVOR man die Colonia Monarca erreicht, das heißt man blickt von Anfang an in die Ferne, um die Schmetterlings-Cluster im tiefen Schatten der dicht stehenden Fichten auszumachen. Obendrein hat man einfach den Weg abgesperrt, so dass sich lediglich ein sehr schmaler, kurzer Aufenthaltsbereich für die Besucher bildet. Es ist bitter kalt mitten im feuchten Wald und die Monarchfalter erwachen nur langsam, sobald sie die Sonne ab ca. 10 Uhr im tiefen Wald-Dickicht erreicht. Ab 11 Uhr/11:30 Uhr fliegen sie auf, aber nicht in Richtung der Besucher, sondern innerhalb der Bäume, so dass man wie ein weit entfernter Betrachter dasteht und das Erleben völlig fehlt. Wenige Monarchen kommen so nah, dass man sie auf Blättern oder Stämmen einzeln betrachten kann. Ohne Tele-Objekt geht beim Fotografieren nichts und die Lichtverhältnisse zwischen extremem Schatten und einzelnen, besonnten Punkten ist eine Katastrophe, Gesamtaufnahmen fast unmöglich. Wir frieren wir die Schneider und laufen völlig enttäuscht zurück, als die Besuchermenge ab 13 Uhr spürbar zunimmt. Danach stehen uns 47 Topez bevor, bis wir über Ocampo die Verbindungsstraße nach Angahueho erreichen.

Monarch-Falter / Monarch Butterflies in der Sierra Chingua Teil # 1

60 Millionen Monarchfalter sollen es sein, die jedes Jahr von den Großen Seen im Nordosten der USA und Canadas in die Bergwälder des mexikanischen Bundesstaats Michoacan fliegen. Etwa 1 Million davon überwintern in der Sierra Chingua, wie uns ein Guide erklärt. Man habe etwa 1000 „Schmetterlingsbäume“ in zwei Gebieten (400 + 600) mit je 1.100 Schmetterlingen als Durchschnittswert. Der Eingangsbereich ist schön gemacht und großzügig, der Besucher kann selbst entscheiden, ob er an den Cocinas und Abbarotes vorbeiläuft oder in weitem Bogen darum. Die Offerten der Guias und Caballeros sind einmalig und ein Ablehnen genügt. Und so laufen wir frei und alleine in den Wald auf gut ausgetretetem und beschrifteten Pfad bis zur Colonia Mariposa Monarca. Doch schon vorher können wir etliche Monarchfalter bestaunen, die sich auf den Blüten des lichten Fichtenwaldes einen Schluck Nektar gönnen. Bei Ankunft an der Colonia breitet sich sofort ein breites Lächeln auf unseren Gesichtern aus: soooooo wunderschön! Tausende Schmetterlinge fliegen, tausende sitzen am Boden und tausende in den Fichten am Rande der kleinen, sonnendurchfluteten Lichtung. Die orange-schwarzen Muster-Wunder flattern über den Köpfen der Besucher, am blauen Himmel. Was für ein Unterschied zum feucht-dunklen Schatten-Kabinett aus der Ferne in El Rosario! Wir sitzen wie die rund 20 anderen Besucher da und staunen einfach nur. Es tänzeln so viele Falter durch die Luft, dass man ihr Flügelschlagen in der Masse sogar als leises „Klappern“ hören kann. Wenn ein Windstoß kommt, fliegen besondern viele der lebenden Edelsteine auf und die Lichtung scheint erfüllt von orangefarbenen Punkten. Doch auch im angrenzenden Wald hängen die Falter in dichten Clustern in den Zweigen und auf der Rinde, wohin wir Besucher nicht dürfen. Doch das Schmetterlingsballett auf der Lichtung genügt völlig, um sich der Faszination dieses Naturschauspiels zu ergeben. Wir sind drei Stunden vor Ort, bevor ab 12:30 Uhr Schulklassen, amerikanische Bus-Reisegruppen und einfach jede Menge Menschen auf einmal ankommen. Wir laufen zu Fuß zurück, ohne auf die Möglichkeit eines Pferderitts zurückzugreifen, denn die Strecke beträgt kaum 1,5 km.

Monarch-Falter / Monarch Butterflies in der Sierra Chingua Teil # 2

Da uns die Monarchfalter gestern auf der kleinen, sonnendurchfluteten Lichtung der Colonia Chingua so begeistert haben, gehen wir am heutigen, nächsten Tag gleich nochmal hin. Auch diesmal ohne Diskussionen ohne Guia und ohne Pferd, sondern zu Fuß, ca. eine halbe Stunde Fußweg moderat bergauf. An der Lichtung um 10 Uhr angekommen, sind die Schmetterlinge noch wenig aktiv, was sich aber mit Sonnenstand und Wärme ändert und bis 12 Uhr ist die Luft erfüllt von den orange-schwarzen, flatternden Edelsteinen. Anders als gestern fliegen die Monarchen heute höher und weiter weg in den Wald hinein, während sich gestern alles auf die Lichtung konzentrierte. Das Ausschwärmen verteilt die Falter auf die Blüten der Umgebung, wo sie Nektar trinken. Da am heutigen Samstag jede Menge Besucher kommen und der Aufenthalt pro Person auf 18 Minuten (so steht es tatsächlich auf einem Schild) beschränkt ist, bleiben wir über die 3 h, die wir da sind, abseits und bevorzugt links der Lichtung, wo wir niemandem einen Platz wegnehmen. In die erste Reihe wagen wir uns nur minutenweise vor, was von den anwesenden Guias registriert und abgenickt wird. Ein einfacher Wasserschlauch befördert Wasser zwischen die Steine, doch die Monarchfalter nehmen die Gabe kaum an und sitzen auch weit weniger zahlreich auf den Steinen als gestern, sondern flattern und schunkeln durch die Luft. Nochmal ein ganz anderes Erlebnis als gestern und dadurch umso mehr eine Bereicherung.