Archäologische Stätten – Parques Arqueologicos in Mexico: Tula, Teotihuacan, Monte Alban

Im Verlauf unserer Reise durch Mexico besuchen wir einige der archäologischen Stätten der Olmeken, Tolteken, Zapoteken und Teotihuacans (Mayas siehe separater Beitrag). Anbei der sich in den nächsten Monaten füllende Beitrag mit Updates.

Tula – Parque Botanico y Zona Arqueologico

Die Stadt Tula im mexikanischen Bundesstaat Hidalgo schlägt auf einem großen Areal zwei Fliegen mit einer Klappe (75 M$ p.P.): Naturschutz (Parque Nacional) und Bewahrung von Kulturgut (Zona Arqueologica). Das Gros der Besucher – am heutigen Wochentag nur eine handvoll – ist sicher wegen der toltekischen, 4,5 m hohen Krieger-Figuren vor Ort, die auf einer der ausgegrabenen und teilweise wieder aufgebauten Pyramiden stehen. Auch die beiden Ballspielplätze, einer besonders groß, der andere besonders klein im internen Vergleich der mexikanischen Bauhistorie, sind ausgeschildert. Wir bleiben als botanisch interessierte jedoch zusätzlich an der Vegetation hängen, an den mächtigen Yuccas und hunderte von Jahren alten Kugelkakteen, an knorrigen Schinus-molle-Bäumen und blühenden Euphorbien, deren Flor sogar duftet! In bemüht angelegten Beeten sind die Sukkulenten der Region in zum Teil wunderschön gewachsenen Expemplaren wie den baumförmigen Optuntien attraktiv in Szene gesetzt. Und gleichzeitig vor Rodung und Zerstörung geschützt!

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Tula, Hidalgo
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Zona Arqueologica de Tula, Tula, Hidalgo
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Zona Arqueologica de Tula, Tula, Hidalgo

Teotihuacan

Teotihuacan gilt als die Wiege der präkulumbianischen Baukunst, wurde noch vor den Mayas, Azteken, Olmeken oder Tolteken erbaut. Die Piramide del Sol ist mit dem Titel der „drittgrößten Pyramide weltweit“ belegt und die Calzada de los Muertos, die Allee der Toten, die auf die Piramide de la Luna zuführt, ist rund 2 km lang. Millionen von Menschen besuchen die Anlage jedes Jahr, im Museum del Sitio sind viele Fundstücke wie Grabbeigaben, Töpfereien u.v.m. ausgestellt. Gründe genug, von Teotihuacan beeindruckt zu sein? Nein, denn es gibt zu viele Aspekte, die dagegen sprich, hier ein paar davon.
+ Die Pyramiden und die gesamte Anlage sind eine Zurschaustellung von Macht und Dominanz, der Architektur moderner Diktaturen nicht unähnlich und damit sehr skeptisch zu betrachten.
+ Die Pyramiden waren für das tägliche Leben der Menschen insofern zweckfrei, als sie mit unermesslich hohem Aufwand an Arbeitskraft und Lebenszeit ledigleich der Anbetung (nicht existenter?) Gottheiten dienten, nicht dem direkten Wohlergehen der Menschen.
+ Alle Gebäude dienten zum Zweck der Unterjochung der Bevölkerung durch eine schmale Klasse an Hohepriestern, denen es gut ging. Die Arbeiter, die die Steine aufgeschichtet haben, lebten in sklavenähnlichen Zuständen. Menschenopfer zu Ehren der Götter kosteten zusätzliche Leben. Es mag sein, dass das Handwerk unter der Führung der Priester aufblühte, aber Handwerkskunst ist auch ohne Prunk und Protz möglich.
+ Die Architektur ist nur auf Größe und Imposanz aus, nicht auf Ästethik. Sie ist hart und scharfkantig, eckig und geometrisch. Selbst die abstrakten Fresken und Murals sind eher furchteinflössend als gewinnend. Nichts schmeichelt dem Auge, nicht einmal die Tierdarstellungen, die fauchend mit gefletschten Zähnen (Puma, Jaguar) oder mit messerspitzen Schnäbeln (Quetzalcuatl) abstrahiert sind. Alles wirkt bedrohlich und einschüchternd, vom Detail bis zum Grundriss.
+ Die Monumente wurden nach ihrer Entdeckung und Ausgrabung mehr oder weniger stark wieder aufgebaut: mit Mörtel und Beton. Obwohl die Teotihuacans Kalk als Klebemittel benutzten, wirken die Mauern dadurch unnatürlich, nicht authentisch. In den USA beispielsweise versucht man, in den Ruinen der Puebloan People die Lehmmischungen nachzubauen, die im Original verwendet wurden – auch wenn sie weniger lange halten, wodurch mehr Realitätstreue erzielt wird.
+ Wenn man die umgebende Landschaft Teotihuacans betrachtet, bieten sich in unmittelbarer Nähe natürliche Hügel an, auf denen man Tempel mit gleichem Bauaufwand viel höher und näher an den Göttern hätte errichten können. Mit weniger Bauaufwand und der reinen Nachgestaltung der Hügel-Flanken hätte man mit Ehrehrbietung der Natur sogar mehr erreicht.
+ Positiv angetan sind wir von den geringen Besucherzahlen am frühen Morgen. Wir sind ab ca. 7:45 Uhr in der Anlage und blicken auf weitgehend menschenleere Tempel und Alleen. Ab 10 Uhr nimmt die Anzahl der Besucher langsam zu, verläuft sich jedoch ob der riesigen Dimensionen der Anlage. Um 11 Uhr, als wir Teotihuacan verlassen, kommen mehrere Schulklassen zeitgleich an, es füllt sich. Vermutlich erst in ein paar weiteren Ruinen-Besuchen werden wir es zu schätzen wissen, dass man auf die Piramide del Sol ganz und auf die Pirmaide de la Luna halb hinauflaufen kann.

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Ciudad Prehispanica de Teotihuacan, Mexico State
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Ciudad Prehispanica de Teotihuacan, Mexico State
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Ciudad Prehispanica de Teotihuacan, Mexico State

Monte Alban

Die Zapoteken-Ruinen von Monte Alban liegen, dem Namen entsprechend, auf einem Hügel etwas abseits der Stadt Oaxaca, auf die man von der Zona Arqueologica hinabblickt. Das Areal ist angenehm kompakt und symmetrisch aufgebaut, das Besondere sind diverse Steinfresken, auf denen Personen abgebildet sind. Während man lange Tänzer als Motive vermutete, gehen heutige Interpretationen dahin, dass es sich um gefolterte Kriegsgefangene mit verstümmelten Genitalien handle, die sich vor Schmerzen krümmen. Etwas viel konträrer Interpretationsspielraum für unseren Geschmack, zumal es sich bei den „blutenden, männlichen Genitalien“ auch um tönerne Verkleidungen wie den Masken für die Gesichter handeln könnte, die man sich schlicht umhängte. Egal wie, wir schauen uns brav alles an und landen nach rund einer Stunde wieder im Mexiko von heute.

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Monte Alban, Oaxaca, Mexico
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Monte Alban, Oaxaca, Mexico
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Monte Alban, Oaxaca, Mexico
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Monte Alban, Oaxaca, Mexico
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Monte Alban, Oaxaca, Mexico