Suwanee River Springs [Florida]: Manatee, Fanning, Ichetucknee, Troy, Peacock, Lafayette, Wakulla, Ponce de Leon

Manatee Springs State Park

Das Besondere am Quellbecken der Manatee Headspring ist weniger der Krater, als vielmehr die Unterwasserpflanzen. Der Boden ist bedeckt mit Algen, die fluffig wie Fuchsschwänze aussehen, nur grün gefärbt. Sie wedeln sanft in der Strömung und sehen sehr schön aus. An den Ufern stehen Sumpfzypressen mit ihren Stützwurzeln (knees), auch ein neuer Aspekt. Somit hat bisher jede Quelle ihre Eigenheiten, keine gleicht der anderen. Wir schwimmen, bis wir ausgekühlt sind und werfen noch einen Blick auf den breiten Suwanee River. Beurteilung der Manatee Springs: For nature lovers not to miss.

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Manatee Springs State Park, Florida

 

Fanning Springs State Park

Wir sind gespannt, was uns im Fanning Springs State Park erwartet, der nirgendwo erwähnt oder gelobt wird. Doch wir finden für 6 $ Eintritt (per vehicle with up to 8 people) eine sehr schöne Quelle vor mit tiefem Quellkrater, etlichen Fischen, weißem Sand und Seegras. Die Fanning Spring liegt sehr nah am Suwannee River und hat somit keinen langen Zulauf (run) zum Bootfahren, vielleicht erklärt das die geringe Beachtung.

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Fanning Springs State Park, Florida

 

Ichetucknee Springs State Park

Nach dem Einchecken im privaten Ichetucknee Springs Campground (empfehlenswert) wählen wir den sehr nahen, nördlichen Eingang in den Ichetucknee Springs State Park und fahren gleich durch zur Boat Ramp. Einsatzstelle und Car-Parking sind gut 800 m voneinander entfernt, was etwas Zeit fürs Ausladen und Umparken erfordert. Aber um 14:30 Uhr sind wir auf dem Wasser. Der angenehme Teil kommt zuerst: stromabwärts. Der Run weitet sich rasch aus, große Schwimmpflanzen-Flächen mit Wassersalat (nicht heimisch in Florida…) treiben an den Rändern. Wir sehen einige Reiher und Scharen an Wasserschildkröten beim Sonnenbaden. Dicht gedrängt sitzen sie in Reihe auf Baumstämmen, in der Summe müssen es 50-60 Kröten gewesen sein, darunter schön große, ausgewachsene Exemplare. Nach der seenartigen Aufweitung verengt sich der Ichetucknee River und führt durch einen dichten Sumpfzypressen-Wald mit einigen durchaus älteren Exemplaren. Der Wind rauscht in den Kronen und lässt das Virginia-Moss wehen. Nach rund 4/5tel der Strecke bis zum Südeingang drehen wir um und es kommt der unangenehme Teil: paddeln stromaufwärts. Die Strömung ist nicht zu verachten, denn überall münden weitere Quellen ein, die den Fluss speisen. Aber wir legen uns in die Ruder und sind um 17 Uhr an der Einsatzstelle zurück. Insgesamt eine schöne, weil nochmal ganz andere Bootsstrecke als in den anderen Quellen. Jede hat was ganz Eigenes. Wir packen zusammen und kühlen uns im Schwimmbereich der Headspring ab, die einen imposanten Krater aufweist. Noch imposanter aber ist das Blue Hole, ein weiterer Quellbereich, der über einen kurzen Fußweg zu erreichen ist. Hier ist die Decke einer Kalksteinhöhle eingebrochen und man blickt quasi in das untere Stockwerk des Aquifers. Ein unheimlich tiefes Loch. Fazit: Ein weiterer Gem unter den Springs, sehr lohnend.

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Ichetucknee Springs State Park, Florida
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Ichetucknee Springs State Park, Florida

 

Troy Springs State Park

Mit der Region Suwanee River sind wir eindeutig in einer wenig von Touristen frequentierten Gegend gelandet, wunderbar. Auf dem Parkplatz der Troy Springs stehen mit uns drei Autos, in der Quelle schwimmen nur wir und zwei Taucher. Das Markante an der Troy Spring ist zum einen das Schiffswrack (Raddampfer), das im kurzen Run zum Suwanee River liegt. Zum anderen tummeln sich im Abfluss etliche Süßwasserschildkröten (Suwanee Cooter) und Mullets, eine Grünzeug abnagende Fischart, die in Schwärmen auftritt. Von der Vegetation her ist die Troy Spring eher unspektakulär (Algenbewuchs, kein weißer Sand), das Ufer naturbelassen. Wir schwimmen ausgiebig und heizen uns danach in der Sonne auf.

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Troy Spring State Park, Florida

 

Wes Skiles Peacock Springs State Park

Kurzerhand auch Peacock Spring genannt, finden wir nach einer engen Dirt Road durch dichten Wald eine ausgesprochen bemerkenswerte Quelle vor. Zum Baden ungeeignet, aber sehr interessant. Es handelt sich weniger um eine sprudelnde Quelle, als vielmehr um ein riesiges, wassergefülltes Höhlensystem, dem genau an dieser Stelle die Decke eingefallen ist. Mangels Wasserbewegung sind die „Einsturzstellen“ voller Wasserlinsen, so dass man im Grunde nichts sieht, es sei denn, Wasserblasen steigen auf und drücken die Linsen zur Seite. Etliche Taucher sind vor Ort und wir unterhalten uns ausführlich. Getaucht wird hier mit „rebreather“ statt konventioneller Tauchflaschen. Dabei wird die Atemluft recycelt und reicht für Tauchgänge bis zu 8 h – wow! Ein Gerät kostet aber 10.000 $ – uups! Der Tauchguide schenkt uns sogar zwei Taucherbrillen, die er im Dutzend jedes Jahr aus dem Suwanee River hochtaucht. Gut gewienert, sind sie so gut wie neu. Gegen das Beschlagen soll Folgendes helfen: Kerze unter die Gläser halten, bis sie russig werden, dann mit Zahnpasta abrubbeln. Machen wir sogleich – es wirkt! Und er gibt uns den Tipp, dass der St. Joseph‘s Bay State Park am Panhandel der Schönste sei, wir werden versuchen, ob wir da unterkommen.

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Peacock Springs State Park, Florida

 

Lafayette Blue Springs State Park

Auch hier ist der Abfluss der Quelle (run) bis zur Einmündung in den Suwanee River sehr kurz. Das glasklare Quellwasser mischt sich in Quirlen mit dem teebraunen Flusswasser – wie der Amazonas mit dem Rio Negro (nur etwas kleiner…). Cooter (Süßwasserschildkröten) dümpeln in dem Übergangsbereich.Sobald sie im Riverwasser ankommen, werden sie regelrecht verschluckt, sind nicht mehr zu sehen. Können Schildkröten eigentlich besser gucken als wir und sich in solch‘ dunklem Wasser orientieren? Der Run ist mit dem Quellbereich durch eine Landbrücke getrennt, ein Unterwasser-Arch. Erst halten wir den Quellbereich für wenig interessant, aber dann entdecken wir dutzende von Schildkröten, die am Grund die Algen fressen. Toll: mit Schildkröten schwimmen! Tanja nutzt das natürlich, bis sie völlig ausgekühlt ist…

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Lafayette Blue Springs State Park, Florida

 

Madison Blue Springs State Park

In den 2000ern „voted as the best swimminghole in the U.S.“, sind unsere Erwartung an die Madison Blue Springs recht hoch. Dass die Einstiegsplattform gerade neu gebaut wird und das Gehämmer und Gesäge den Quellen-Trichter erfüllt, ist schlicht Pech. Dass man aber im trüben Wasser nicht bis zum Grund des Quellbeckens sehen kann, ziemt sich nicht für eine #1. Es fehlen sämtliche Wasserpflanzen und nur wenige Fische schwimmen vom Suwanee River herein – darunter aber ein Alligator Gar, ein großer Hecht mit extrem langgezogener Schnauze. Der Übergang des Quellabflusses zum teebraunen Suwanee River offenbart: Letzerer ist um einige Grad kälter und die Tiere, die in den Quelltrichter schwimmen, wissen genau, was sie tun.

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Madison Springs State Park, Florida

 

Wakulla Springs State Park

(Der Wakulla Springs State Park liegt streng genommen nicht am Suwanee River, wir möchten sie aber der Vollständigkeit halber hier mit aufnehmen). Schon bei der Einfahrt in den Wakulla Springs State Park dünkt uns, dass es sich hier mehr um eine Badeanstalt handelt. Der Blick auf den „Quelllbereich“ ist ernüchternd. Es ist ein breiter Run mit durchgefärbt braunem Wasser, der eigentliche Quellursprung lässt sich nicht ermitteln. Der Schwimmbereich ist klar abgegrenzt und mit Sprungturm und Liegepontons ausgebaut. Da es obendrein kaum 15 °C Lufttemperatur hat, wollen wir erst gar nicht so recht hinein ins Nass. Doch wenn wir schon mal einmal da sind, muss man konsequent sein. Also dümpeln wir mit Taucherbrillen in der trüben Suppe herum. Bis Tanja mit einem Ohr dem Tour Boat zuhört, das gerade über der Spring dreht. Ein Besucher ruft aus: „There‘s a manatee“. Na gut, mit manchem geht die Fantasie doch etwas durch. Aber als sich alle Tourgäste auf eine Bootseite stellen und sich der Kahn neigt, schwimmt Tanja hin. In dem Moment taucht die Seekuh im Braun des Wassers knapp hinter der Schwimmbereichsabsperrung auf. Und tatsächlich möchte das gemütliche Wesen in den Schwimmbereich hinein. Phasenweise schwimmt es direkt auf Tanja zu, so dass sie rückwärts rudern muss. Als HP, der auf einer Plattform erstmal den Wahrheitsgehalt der ganzen Aktion abgewartet hat, eintrifft, holt das Manatee nochmal Luft, lässt sich zum Boden sinken und döst. Das dauert ziemlich lange… Wir schwimmen derweil Kreise um das Jungtier, das glücklicherweise noch keine Schiffsschrauben-Narben auf dem Rücken trägt und unbehelligt von Algen eine schöne, helle Färbung hat. Es taucht noch zwei Mal in aller Gemütsruhe auf und ab, bis es den Schwimmbereich verlässt – und wir Menschen völlig durchgefroren das Wasser. Was für ein Glück!!! In der nördlichsten Quelle noch ein Manatee anzutreffen, nachdem es im Süden an diversen Stellen nicht geklappt hat. Und dann schwimmt der oder die Gute auch noch auf uns zu! Wäre sie weiter im Kanalbereich geblieben, hätten wir sie/ihn aufgrund des trüben Wassers nicht sehen können, denn wir hätten nicht weiter rausschwimmen dürfen. Also insgesamt mehr glückliche Fügungen als Tanja sich wünschen kann. Swim with a manatee – ganz spontan, exklusiv und kostenlos. Wo gibt‘s denn sowas?

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Wakulla Springs State Park, Florida
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Manatee, Wakulla Springs State Park, Florida

Ponce de Leon Springs State Park

(Auch diese Quelle mündet nicht in den Suwanee, sondern liegt im Norden des Panhandle). Taktisch geplant, möchten wir in den Quellen im Ponce de Leon Springs State Park lieber noch am Abend schwimmen, als am nächsten Morgen. Bei Außentemperaturen von aktuell 15 °C fällt das Schnorcheln leichter als morgen früh bei ca. 5 °C. Der Quellbereich ist schön eingefasst mit mehreren Treppeneinstiegen. Mit 14 billion gallons Wasserausstoß pro Tag zählen die beiden Auslässe zu den eher kleinen (die major springs haben über 65), aber das genügt, um den sandigen Untergrund teilweise pflanzenfrei zu halten. Dadurch blickt man beim Schnorcheln durch türkisfarbenes Wasser, in dem sich etliche Fische und eine Schildkröte tummeln. Wir schaffen ca. 12 Minuten, dann sind wir durchgefroren, aber glücklich, noch eine weitere Quelle gesehen zu haben.

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Ponce de Leon Springs State Park, Florida

Unsere Bewertung

Attraktivität: ***
Foto-Optionen: ***
Aufwand: *

Anfahrt

2 WD

Wanderung:

keine; nach Herzenslust baden

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