See-Otter / Sea Otter [Morro Bay, California]

Verspielte Fellknäuel

Die Bay zu Füßen des vulkanischen Morro Rock am nördlichen Ende der Morro Bay ist ein Bilderbuch-Beispiel dafür, dass Wildtiere auch mit Industrie und Wohnbebauung zurechtkommen, wenn man sie nur lässt – und nicht unter dem Lügenmantel der Jagd ermordet! Wo die drei Schornsteine eines Kraftwerks die Bucht überragen, Fisch-Industrie ansässig ist und Freizeitboote im Hafen dümpeln, fühlen sich See-Otter so richtig wohl. Wir sehen am heutigen Abend 16 dieser possierlichen Tiere, ein Ortsansässiger berichtet uns, dass durchaus auch 35 Tiere anwesend sein können. Dabei waren die pelzigen Verwandten des Fischotters ihres Fells wegen schon beinahe ausgestorben. Heute dürfen die verspielten Gesellen ihre Mäntel hingegen wieder selber tragen, die sie hervorragend vor dem kalten Pazifikwasser schützen. Ihre Körper sind so austariert, dass sie an der Wasseroberfläche treiben ohne Muskeleinsatz – und das sogar, wenn sie ihre Jungen auf dem Bauch balancieren. So liegen sie auf dem Rücken zum Dösen, um sich zu putzen oder als Liegefläche für die beiden Jungtiere der Gruppe zu dienen. Wenn sie auf Nahrungssuche sind, legen sie sich ebenfalls auf den Rücken und nutzen die Vorderpfoten, um die Beute zu halten und zu zerbeißen. Harte Schalen knacken sie, indem sie die Muscheln oder Krebse auf einem Stein aufschlagen, den sie auf den Bauch legen. Dieses Verhalten sehen wir heute zwar nicht, aber wir sind überglücklich 16 der immer noch seltenen Marder so nah gesehen zu haben.

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