Schwarzbären – Black Bears entlang des Cassier Highways [British Columbia]

Abendliche Wildlife-Drives bringen uns den Schwarzbären näher

Von Mitte Mai bis Mitte Juni zeigen sich Schwarzbären entlang der Highways aus zwei Gründen. Entweder, sie spekulieren auf den blühenden Löwenzahn, der nicht nur gut schmeckt, sondern auch Zucker und Nährstoffe bietet. Oder sie sind auf Brautschau, denn die pelzigen Gesellen haben von Mitte Mai bis Mitte Juni Paarungszeit. Wir haben Glück und sehen alle möglichen Konstellationen von der Familie über Einzeltiere bis hin zum Päärchen.

Link/s zu den besten Fotos, Infos und Beschreibungen zu Schwarzbären am Cassier Highway, British Columbia, pdf.-Datei:
beitrag_schwarzbären_no20-23
beitrag_schwarzbären_no28-30
beitrag_schwarzbären_no28-30_teil2
beitrag_schwarzbär_no31
beitrag_schwarzbär_no31_teil2
beitrag_schwarzbären_no32+33
beitrag_schwarzbär_no34

Schwarzbären # 28-30 a.k.a. Die Familie mit Strubbelfell

Da der Cassier Highway in der Gegend um die Ortschaft Dease Lake mit über 800 m Höhe rauer und mit seinen schneeschlanken, dürren Fichten als Lebensraum abweisender wirkt als südlichere Abschnitte, glauben wir nicht daran, auf Bären zu treffen. Just, als wir darüber sprechen, seit vielen Kilometern keinen Bärenkot mehr gesehen zu haben, steht sie da: eine Bärin mit zwei Jungen aus diesem Jahr. Die Mutter bleibt gelassen und grast sofort weiter, als unser Vehikel steht und wir die Kamera aus dem Fenster recken, die beiden Kleinen tun es ihr gleich. Während das eine Bärchen schwarzes Fell trägt, hat sein Brüderchen oder Schwesterchen einen hellbraunen Teint, aber offenbar Fellprobleme. Teile seines kleinen Körpers sind fast nackt, auf anderen wie dem Rücken sprießt das Haarkleid dagegen so dicht, dass es wie ein Toupee wirkt. Wir wundern uns etwas über den Appetit der Kleinen, die knacksend und schmatzend den Löwenzahn abweiden, wir hätten vermutet, die Bärin würde die Kleinen in erster Linie mit Milch versorgen. Der Eifer der Mini-Bären am Futter lässt während der gut 45 Minuten, in denen wir das Trio beobachten können (ohne dass ein einziges Auto vorbeikommt), lässt im Gegensatz zur Mutter jedoch allmählich nach, die beiden werden müde. Ein Geräusch, das nicht wir verursacht haben, lässt das hellbraune Junge einen Meter einen Fichtenstamm hinaufklettern, das schwarzfellige Jungtier bleibt gelassener, die Mama ohnehin. Da es mit einem farbenprächtigen Sonnenuntergang mit schnellen Schritten dunkel wird, beschließen wir, weiterzufahren und beeenden damit erstmal als Menschen die Begegnung, nicht die Wildtiere.

Link/s zu den besten Fotos, Infos und Beschreibungen zu Schwarzbären am Cassier Highway, British Columbia, pdf.-Datei:
beitrag_schwarzbären_no28-30_teil2
beitrag_schwarzbären_no28-30

 Schwarzbär # 31 a.k.a. Das netteste Bärchen

 Auch bei Schwarzbär # 31 machen wir uns Sorgen, dass er in Sekundenbruchteilen im Gebüsch verschwindet. Doch das junge, geschätzt 3-4 Jahre alte Männchen tut das glatte Gegenteil: Es kommt auf uns zu und untersucht unser Wohnmobil, lehnt sich an die Seitenwände ohne die Krallen einzusetzen, nur die weichen Tatzen-Unterseiten berühren den Lack. Neugierig schaut uns der Kleine von unten an und wir sind hin- und hergerissen zwischen der Rührung, dass uns ein Wildtier das Vertrauen schenkt, so nah zu kommen, und dem Wissen darum, dass dieses Verhalten den raschen Tod des kleinen Kerls mit seinem dichten, schwarzen Fell bedeuten kann, wenn er an andere Menschen gerät, denen sein Leben nichts wert ist. Mit gemischten Gefühlen lassen wir das vertrauensvolle Wesen ziehen und wünschen uns insgeheim, dass alle Tiere irgendwann wieder so unvoreingenommen auf den Menschen zugehen könnten, ohne Gefahr zu laufen, erschossen zu werden, doch das ist in aktuellen Zeiten ein schöner Traum, mehr nicht.

Link/s zu den besten Fotos, Infos und Beschreibungen zu Schwarzbären am Cassier Highway, British Columbia, pdf.-Datei:
beitrag_schwarzbär_no31
beitrag_schwarzbär_no31_teil2

Schwarzbären # 32 & 33

Bei dem ungleichen Paar aus braun- und schwarzfelligem Schwarzbär denken wir zunächst, es handle sich um ein Brüderpaar, da die beiden rangeln, als wir sie entdecken. Doch während der guten Stunde, die wir die beiden beobachten können, kommt die wahre Beziehung heraus: Er ist ein hochmotiviertes Männchen, sie eine erwachsene bis ältere Dame und er will definitiv etwas von ihr, sie ziert sich noch. Zwei Mal legt er ihr die Pranke von hinten um die Schulter, doch sie gibt sich zickig, entwindet sich und beißt sogar zu. Nach den kurzen Techtelmechteln frisst jeder munter weiter, die Löwenzahn-Stiele knacken, das Männchen reibt sich stehend den Rücken an einer Weide und das Weibchen mit den deutlich schmaleren Gesichtszügen findet ganz langsam Vertrauen zu uns. Während sie sich anfangs meist verborgen im Übergangsbereich zum Wald hält, kommt sie nach ca. 30 Minuten ebenfalls auf die kurzhalmigen Wiesenflächen und wir können auch sie während der nachfolgenden 15 Minuten gut beobachten.

Link/s zu den besten Fotos, Infos und Beschreibungen zu Schwarzbären am Cassier Highway, British Columbia, pdf.-Datei:
beitrag_schwarzbären_no32+33

Schwarzbär # 34

Eine kurze Begegnung von 3-4 Minuten entlang des an Schwarzbären reichen Dease Lakes (zumindst entlang des Highways…) beschert uns den siebten seiner Art auf diesem Streckenabschnitt. Vermutlich handelt es sich um ein Weibchen aufgrund der schmaleren Gesichtszüge.

Schwarzbär # 22

Schwarzbär # 21