Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]

South statt North: Die beste Alternative zu „The Wave“ in den Coyote Buttes im Grand Staircase Escalante National Monument

Falls es Ihnen nicht gelingt, ein Ticket für die Wave in den Coyote Buttes North zu ergattern (siehe dortiger Beitrag), der muss nicht traurig sein. Es gibt eine wunderbare Alternative, die genauso begeistert und eine Fülle farbenfroher Gesteinsformationen enthält, die zum stundenlangen Erkunden einlädt. Die südlichen Nachbarn namens Coyote Buttes South offenbaren eine einmalig schöne Landschaft, für die Permits mit Stand 2014 leicht zu bekommen sind. Gerade zur herbstlichen Reisezeit bekommt man meist am Vortag ein Hiking-Permit für den nächsten Tag im Visitor Center in Kanab, ganz ohne Lotterie… Wir sind so fasziniert von der Formenvielfalt in den Coyote Buttes South, dass wir gleich mehrmals hinfahren, aber leider vom Wetterpech verfolgt werden. Übrigens braucht man für ein weiteres, fantastisches Erosionsgebiet GAR KEIN Permit. White Pocket (siehe Beitrag). Sie können also im Grand Staircase Escalante National Monument auch dann viele echte, herausragende Highlights erleben, wenn Sie nicht zur Wave können!

Link zu den Fotos, Infos und Beschreibungen zu den Coyote Buttes South, Arizona, Grand Staircase Escalante National Monument, pdf.-Datei:
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Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Paria Canyon-Vermilion Cliffs Wilderness, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Vermilion Cliffs National Monument, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Vermilion Cliffs National Monument, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Vermilion Cliffs National Monument, Arizona
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Coyote Buttes South, Vermilion Cliffs National Monument, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Vermilion Cliffs National Monument, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Vermilion Cliffs National Monument, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Paria Canyon-Vermilion Cliffs Wilderness, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Paria Canyon-Vermilion Cliffs Wilderness, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Paria Canyon-Vermilion Cliffs Wilderness, Arizona
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Coyote Buttes South, Paria Canyon-Vermilion Cliffs Wilderness, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Paria Canyon-Vermilion Cliffs Wilderness, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Paria Canyon-Vermilion Cliffs Wilderness, Arizona
Pink-Wave-Coyote-Buttes-South-Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Wilderness-Arizona-3 Coyote Buttes South [Arizona, G.S.E.N.M.]
Coyote Buttes South, Paria Canyon-Vermilion Cliffs Wilderness, Arizona

Auszug aus dem Reisetagebuch, Dienstag, 26.10.2010: „Wir stehen bei Sonnenaufgang auf. Im Camper herrschen 40 ° Fahrenheit, draußen 32, rund 0 °C. Die Scheibe vom Dodge ist gefroren… Um 8 Uhr sitzen wir im Auto – den Camper haben wir gestern Abend noch „abgeladen“ (wir stehen oben an einer Wendeschleife am Trailhead zum Wire Pass). Da der Untergrund sehr aufgeweicht ist, haben wir große, flache Steine unter die Stützen gelegt. Es geht also flott los Richtung Coyote Buttes South. Bis ich H.P. nach ca. 1 Meile frage, ob er denn die Permits, die oben zur Mitnahme bereit auf der Computerablage lagen, eingesteckt habe. Oh Schreck, nein. Also fahren wir nochmal zurück, vorbei an einem Herrn, der an einem Corral gezeltet hat, und sich genau das denken muss, was passiert ist: Die haben was vergessen…

Mit den Permits ausgestattet, fahren wir konstant Richtung Süden. Die ersten Meilen auf der House Rock Valley Road sind noch ausgefahren und voller Mulden, doch dann wird es deutlich besser. Wir biegen ins Corral Valley ab – und die Straßenverhältnisse werden etwas schlechter. Die Ausschilderung ist quasi nicht vorhanden. Kein Wegweiser, der den Namen Coyote Buttes South oder White Pocket trägt. Lediglich 4-stellige Straßennummern weisen den Weg, auf die man gut aufpassen muss, um sie nicht zu übersehen. Nach dem zweiten Abbiegen beginnt die Sandpiste. Mit einem Mietwagen hätten wir sicherlich Bedenken bekommen. Aber unser „Dicker“ meistert die Passagen souverän – kein Grund zur Sorge. Die Bodenfreiheit passt auch bei den tiefer gegrabenen Sandspuren. Und der Vierradantrieb gleicht kleine Ungriffigkeiten im Sand mühelos aus. Die steinigen Passagen dazwischen sind lästig, weil man sie reifenschonend langsam fahren muss und es trotzdem hoppelt. An der Poverty Flat Ranch gibt es kurz Verwirrung, aber zwei amerikanische Jeeps fahren hinter uns, die uns bestätigen, dass wir links müssen. Sie dagegen geradeaus, weil sie zum White Pocket wollen. Gut zu wissen für morgen.

Nach ca. 75 Minuten Fahrzeit erreichen wir den Trailhead zu den Buttes. Er gleicht einem kleinen Zeltlager, denn es haben 6-7 Personen dort übernachtet. Alles ältere Herren, die es gemütlich angehen lassen. Wir satteln unsere sieben Sachen und kleben das Permit an die Windschutzscheibe – einen weiteren „tag“ nehmen wir mit. Da H.P. mir die Info gibt, die Tour geht „nur etwa 1 Kilometer vom Auto weg“, lasse ich unsere Snacks im Auto. Das Abenteuer beginnt nach kurzer Wegstrecke über bewachsene Dünen: Die Farbschichten der Felsen sind wirklich gigantisch. Gelb, Rot, Rosa und sogar Orange in satten Tönen wechseln sich lagen- und schichtweise ab, mal waagerecht, mal schräg, mal völlig „verquirlt“ und durcheinander. Die Felsformationen sind zu ihren Füßen bewachsen, so dass die Vegetation – und ihre abgestorbenen Wurzeln und Zweige – unzählige, zusätzliche Fotomotive bieten. Unsere beiden Kameras klicken ohne Unterlass. Leider ist bei meiner nach rund 350 Motiven, bei denen ich fast jedes Mal auf die Knie falle, die Akkukapazität erschöpft. H.P.‘s Nikon hält bis zum Foto Nr. 1000 wacker durch. Neben den Teepees (Hügeln) und ihren irren Farben bietet das Areal etliche Hoodoos in genauso schillernden Farben – und eine Formation, die bereits einen Vorgeschmack auf die „Wave“ gibt mit ihrer bobbahnähnlichen Form. Jedesmal, wenn wir um einen Teepee herum sind, fällt uns ein neues Ziel ins Auge. Und so laufen wir bis um 17 Uhr gute 10 Kilometer. Gewürzt wird die Strecke mit einer kleinen Schlange, die H.P.‘s Wanderschuhe um eine Fußbreit verfehlen. Und mit Rudertierchen oder Mini-Pfeilschwanzkrebsen, die die Wasserpfützen bevölkern – wundersam.

Unser Hunger ist entsprechend groß, als wir am Auto zurück sind, denn ich hatte ja alle Snacks im Auto gelassen – von wegen ein Kilometer. Doch erst wollen noch die 75 Minuten Rückfahrt gemeistert sein. Am Camper angekommen, bruzzeln wir sofort Würstchen mit Kartoffeln – und der Kohldampf lässt nach. Jetzt liegt noch die Sichtung der Bilder vor uns – ich habe nur eine ungefähre Vorahnung, wie lange das bei über 1200 Motiven dauern wird…“.

Vier Jahre später besuchen wir die Coyote Buttes erneut, diesmal mit einem deutlich größeren Erfahrungsschatz anderer Felsformationen im Gepäck, mit denen wir Vergleiche ziehen können.

Samstag, 8.11.2014: „Durch den starken Temperaturabfall in der Nacht, ist das Durchschlafen etwas kompliziert. Erst möchte man die Decken wegstrampeln, gegen Morgen fest um sich schnüren. In den Übergangsphasen ist man wach. Aber insgesamt ist es Schlaf genug für mich – für H.P. zu viel Herumliegerei. Wir frühstücken ausgiebig, denn heute stehen „nur“ die Coyote Buttes South auf dem Programm mit kalkulierten 2-3 Stunden.

Von wegen 2-3 Stunden, wir sind über fünf Stunden unterwegs. Die Anfahrt ist weniger sandig als gedacht, dafür mehr mit Steinristen durchsetzt. Es geht, wie gestern zum White Pocket, stetig abwärts, aber weniger stark als gestern, so dass es bei der Rückfahrt keine bösen Überraschungen geben sollte. Eine Sandpassage ist sehr lang, geschätzte 800 m, machbar mit genügend Schwung. Das blödeste Stück sind die letzten 50 m vor dem Trailhead-Parkplatz, wo es steil bergab durch Sand geht. Besser, man parkt die paar Meter vorher. Bevor wir’s richtig merken, sind wir aber schon unten und parken neben Zeltern und zwei anderen Wagen. Nach Permit-Kontrolle sieht das heute nicht aus.

Wir starten den Rundweg diesmal nach links. Doch da die Formationen hier höher und somit in anderen Gesteinsschichten liegen, sind sie weniger farbenfroh als weiter unten im Zentrum des Cottonwood Cove Gebiets. Anders ausgedrückt: die richtig interessanten Stellen sind im unteren Bereich und damit gleich zu Beginn, wenn man rechts herum läuft. Beim dritten Besuch (letztes Jahr waren wir erfolglos bei Regen da) kristallisiert sich das Typische der Cyote Buttes South heraus: Hoodoos und Half-and-Half-Stones. Charakteristisch sind viele, kleine Buttes. Verquirlte oder gestreifte Formationen gibt es natürlich auch, und das reichlich. Aber ich empfinde sie nicht als die herausragenden Elemente. Die Streifen und Bänder sind das Dominante der Coyote Buttes North, die verquirlten Farben, die vielen Hoodoos und bunten „Bienenkörbe“ charakterisieren die Coyote Butes South und die weißen Fußballdeckel sind das Markante der White Pocket.

Während wir umherstreifen auf der Suche nach lohnenden Fotomotiven – mit je 280 Fotos mäßigen wir uns im Gegensatz zum ersten Besuch 2010 gewaltig. Die Tage vor 5 Jahren haben mit 1200 Fotos zu Buche geschlagen. Wir passieren den Weired Rock, die kleine Wave und die glatt gestreifte Käseglocke, die uns aus 2010 noch sehr gut in Erinnerung sind. Und wir entdecken neue Elemente, inzwischen ziemlich durstig, denn wir haben keinen Rucksack auf den „Kurztripp“ von am Ende 8 km mitgenommen – gleicher Fehler. Wir begegnen drei weiteren Personen.Wir erreichen unser Auto gegen 15:30 Uhr und sind inzwischen überzeugt, dass kaum je ein Ranger die Mühsal auf sich nimmt, zu den Coyote Buttes South zu fahren.

Auf dem Rückweg nimmt HP die lange Sandpassage Am Beginn mit 30 mph, am Ende mit 5 mph. Unsere abgefahrenen Reifen haben einfach nicht mehr genug Grip. Wir holpern langsam über die steinigen Stellen und zwei Gatter später, vorbei an der Poverty Flat Ranch, sind wir zurück am Camper.“

Eine Erfahrung ganz anderer Art machen wir ein Jahr zuvor. Da wir in der Lotterie für die Coyote Buttes North per Internet glücklos geblieben sind, besorgen wir uns von Zuhause aus wenigstens ein Ticket für die Coyote Buttes South. Doch wir haben Pech mit dem Wetter und kommen zu dem Schluss, dass die frühe Reservierung eines ganz bestimmten Termins schlecht ist. Wir hätten uns besser vor Ort und Wetter abhängig kurzfristig ein Permit besorgt.

Donnerstag, 21.11.2013: „Nachts regnet es und bei mir keimt ein Hoffnungsschimmer auf, dass es tagsüber eine Wetterbesserung geben könnte, da es sich ja schon „abgeregnet“ hat. HP hat offenbar ein anderes Gefühl und lässt keine Eile aufkommen. Als wir um 8:45 Uhr loskommen, fällt die Wahl auf den Cottonwood Cove Entrance.

Um 9:30 Uhr kommen wir nach überwiegend ebener und mit 4 WD und High Clearance absolut problemlos zu bewältigender Fahrt am Trailhead an: als Einzige. Wo sind nur all‘ die Leute, die die 20 Permits für den heutigen Tag haben?! Dieses Lotterie-System ist ausgesprochen fragwürdig und bestraft all diejenigen, die es ernst meinen und wirklich hinwollen! Während der Hinfahrt scheint sogar die Sonne und so starten wir hoffnungsvoll gen Coyote Buttes South. Doch leider wird das Wetter immer schlechter. Wir – und die Buttes – stecken mitten in den Wolken. Als wir am Weired Hoodoo ankommen, tut sich über den North Teepees im Nordwesten eine Wolkenlücke auf. Deshalb warten wir ca. 20 Minuten – um bei einsetzendem Dauerregen gänzlich zu resignieren. Nicht nur, dass die prächtigen Farben der Buttes durch die Nässe weichgewaschen werden, jetzt spiegeln die Oberflächen auch noch und wirken grau-grün. Der Regen führt sofort zu kleinen Wasserfällen, die auch das letzte bisschen fotografische Ambition verrinnen lassen. HP zieht tapfer seine Runde durch und ich latsche verzweifelt hinterher: die Brille beschlägt, der Polfilter muss ständig von den Tropfen gereinigt werden, die Mütze leitet die Rinnsale in den Nacken ab, die Handschuhe werden feucht, die Finger klamm. Das hatte ich mir alles ein wenig freundlicher vorgestellt. Zurück am Auto sind wir enttäuscht, aber um eine Erfahrung reicher: Während wir im Death Valley, das wir immer im Regen besuchen (kein Scherz!) festgestellt haben, dass Nässe die Farbe der Steine intensiviert, löst er in den Coyote Buttes die Konturen auf. Alles wirkt verwaschen und trüb.