Big Bend N.P: Canyons & Mountains [Texas]

Cerro Castellan

Gar nicht als Trail oder Overlook ausgewiesen, ist der Bereich südlich des Tuff Canyon unser persönliches Highlight im Big Bend! Denn hier haben Uplift und Erosion eine rein weiße, vulkanische Ascheschicht (tuff) freigelegt, auf der dunkelbraunes Lavagestein aufliegt. Ein toller, farblicher Kontrast und eine bewegte Landschaft. Einige Opuntien stehen in voller Blüte und dienen als wunderbarer Vordergrund. Kurzum, wir laufen über eine Stunde kreuz und quer durch die Formationen zum Fotografieren.

Balanced Rock

Der Balanced Rock ist für uns ebenfalls ein alter Bekannter und wir sehen ihn sehr gerne wieder, denn er zählt zu den unseres Erfahrungsschatzes nach besten Balanced Rocks in den USA! Auf der Hinfahrt kreuzen drei Javenilas = Pekaris unseren Weg und knabbern an Opuntien. Wie machen die das nur mit dem ekelhaften Stacheln? Sie bleiben entspannt und erachten es uns gegenüber nicht für notwendig, zu fliehen. Keine Jagd, keine Scheu, National Park, quod errat demonstrandum. Der Hike ist bestens, um in Schwung zu kommen, erst gerade und leicht ansteigend, dann ein kurzes Stück steil hinauf, 3,5 km gesamt. Direkt unter dem Balanced Rock in seiner ganzen Statur rastet eine Gruppe Jugendlicher. Wir müssen warten, bis sich der Trupp endlich davonmacht und können die Formation dann in bestem Licht von allen Richtungen bestaunen, die jedweder statischen Berechnung und der Schwerkraft seit Jahr(hundert)tausenden trotzt.

Rio Grande Valley – Nature Trail

Der kurze Nature Trail, der am Campground in der Rio Grande Village hinter Site No. 18 beginnt, beeindruckt uns weniger als 2012, denn die Schilfflächen sind abgebrannt, das Fire Management hat mal wieder zugeschlagen… Bemerkenswert aber ist, wie grün und breit das Tal des Rio Grande jetzt im Frühjahr aussieht, denn die Mesquite-Büsche haben just ihren frischen, frühlingsgrünen Blattsatz entfaltet. Wo im Herbst bereits kahle Kronen geherrscht haben, ist jetzt alles wiesengrün – mitten in der Wüste. Wir werden unsere alten Bilder mal zum Vergleich heranziehen.

Chisos Mountains

Wir suchen uns den Pinnacles Trail aus, der an der Lodge im Chisos Basin startet und in steten Kehren auf gut ausgebautem Weg nach oben führt. Fazit: Ein Pinnacles Trail ohne Pinnacles. Nach 1,5 h oben angekommen, ist genau ein Pinnacle zu sehen. Da es trotz der Hitze und ca. 500 Höhenmetern konditionell noch ganz gut geht, schließen wir die Verbindungswege an und steigen über den Laguna Meadows Trail ab. Auch ohne Pinnacles. Und auch ohne Views. Es geht ständig im Eichen-Kiefern-Wald, der zwar Schatten spendet, aber nicht wirklich das ist, was man in einer Wüste erleben möchte. Verbuchen wir es also mehr als sportliche Ertüchtigung und Sein an der frischen Luft, als unter dem Titel „Sightseeing“, denn auch Flora und Fauna haben auf 16 km Gesamtstrecke nichts Bemerkenswertes zu bieten (es soll Bären und Pumas geben).

Lost Mine Trail

Diesen Hike hatten wir bei unserem Besuch 2012 wegen Schlechtwetter abgebrochen, heute brennt die Sonne. Wir schnüren seit vielen Wochen erstmals wieder feste Wanderschuhe, – stöcke und Rucksack. In einer Stunde sind wir oben (ca. 300 Höhenmeter und 4 km) und können über die Chisos Mountains blicken. Die Hitze ist ungewohnt für uns, während unserer früheren USA-Trips umkreisten wir eher Kälte und Schnee. Heute freuen wir uns erstmals über etwas Schatten, den die Zypressen und Kiefern spenden.

Ernst Tinaja Canyon

Nach der Empfehlung eines Rangers und einem Einzeiler in der Park-Newspaper wissen wir zwar immer noch nicht, was sich hinter „Ernst Tinaja“ verbirgt, aber da er/sie/es hinter der uns am nächsten situierten Campsite liegen muss, laufen wir mit Trixie los, die die vergangenen beiden Tage auf den Hikes nicht mitdurfte. Sie ist entsprechend mit Feuereifer bei der Sache, unterschätzt aber den Hitzefaktor in diesem Wüsten-Tiefland, in dem deutlich weniger Vegetation gedeiht als zu Füßen der „kühleren“ Chisos Mountains. Gut, dass der Rucksack mit Wasser für alle geschultert ist. Ernst Tinaja entpuppt sich als Canyon. Und als gar kein schlechter noch dazu. Mit aufgestellten Felststufen, Choke Stones und geschichteten Canyonwänden. In zwei Gumpen steht Wasser – Überlebenselexier für die summende Insektenvielfalt von Wespen über Bienen, Fliegen bis hin zu Schmetterlingen. Wir kommen nicht allzu weit in den Canyon hinein, bevor die Stufen zu glatt und steil werden, aber einen Eindruck bekommen wir und genießen den Schatten. Hier lässt es sich selbst in der Wüste aushalten. Nach rund 2 h sind wir wieder am Auto, HP mit Kreislaufproblemen, Trixie auch, aber glücklich.

Boquillas Canyon

Wir haben etwas Canoeing auf dem Rio Grande auf dem Wunschzettel, den Boquillas Canyon ein Stück hinein und stromaufwärts zurück. Doch die Infos im Grand Village Visitor Center sind ernüchternd: Wir müssten mehr ziehen als fahren, weil der Wasserstand so niedrig sei. Noch schlimmer sei es im Santa Elena Canyon. In Presidio lässt man nicht mehr Wasser durch… Also kippen wir die Paddelei auf dem Rio Piccolo und rüsten uns stattdessen mit Wading Boots und queren im Boquillas Canyon das Wasser mehrmals bis zum Bauchnabel und kommen auf diese Weise etwas weiter in den beeindruckend hohen Canyon hinein. Die Ufer sind sehr schlammig und man muss zügig waten, damit die Schuhe nicht eingesaugt werden. Die nassen Klamotten, Wind und Bewölkung kühlen uns ziemlich aus. Die Lösung: Auf in die Hot Spring.

Burro Mesa Pouroff

Nachdem wir bei unserem Besuch 2012 diesen trockenen Wasserfall von unten besucht haben, ist der Burro Mesa Pouroff diesmal von oben an der Reihe. Knapp 7 km Wanderung bei Sonnenschein. Der Trail taucht bald in den Canyon mit seinen vulkanischen Gesteinen ab. Ein paar Obstacles mit kurzen Klettereinlagen später stehen wir am oberen Ende der senkrechten Wand nach unten. Fazit: Der Weg ist hier das Ziel.

Tuff Canyon

Aus vulkanischer, weißer Asche herauserodierter Canyon mit eingeschlossenen Lavabrocken, der lehrreiche Einblicke in Vulkanlandschaften ermöglicht. Aufgrund der ungewöhnlichen Färbung ein interessanter Canyon, aber ohne besondere Formationen.

Unsere Bewertung

Attraktivität: ***
Foto-Optionen: ***
Aufwand: ****

Anfahrt

2 WD, teilweise HC notwenig

Wanderungen:

Ziel	Länge (km)	Dauer (Std.)	Höhen-Diff.(m)	Schwierigkeit	Anfahrt	Wert	Foto-Wert
Big Bend NP: Santa Elena Canyon	3,2	1,0	120	leicht	2 WD	3	2
Big Bend NP: Chimneys Trail	8,3	2,0	160	leicht	2 WD	1	1
Big Bend NP: Red Canyon Trail mit Homer Wilson Ranch	5,1	1,5	160	leicht	2 WD	2	1
Big Bend NP: Burro Mesa Pouroff Trail	1,8	0,5	30	leicht	2 WD	2	1
Big Bend NP: Mule Ears Trail	4,4	1,3	110	leicht	2 WD	1	2
Big Bend NP: Grapevine Hills Balancing Rock	3,5	1,5	110	mittel	2 WD, HC, 6,5 miles unpaved	4	4
Big Bend NP: Cerro Castellan					2 WD	4	5
Big Bend NP: Lost Mine Trail	8,0	2,5	350	mittel	2 WD	3	2
Big Bend NP: Pinnacles-Boot Canyon-Laguna Meadows Trail	15,3	5,0	650	mittel	2 WD	1	1
Big Bend NP: Windows Trail	6,6	2,0	210	mittel	2 WD	3	2
Big Bend NP: Rio Grande Village Nature Trail	1,5	1,0	60	leicht	2 WD	3	2
Big Bend NP: Boquillas Canyon	2,8	1,0	100	leicht	2 WD	3	3
Big Bend NP: Pine Canyon Trail	7,1	2,5	300	mittel	2 WD, ca 8 miles unpaved	3	2
Big Bend NP: Old Maverick Road					2 WD	2	2
Big Bend NP: Ross Maxwell Scenic Drive					2 WD	3	2
Big Bend NP: Dagger Flat Road					2 WD, 8,5 miles unpaved	3	3
Big Bend NP: Ernst Tinaja Canyon	6,4	2,0	80	leicht	2 WD, HC, ca 8 mi unpaved	2	2
Big Bend NP: Burro Mesa Pouroff Windows Trail	6,0	2,0	150	mittel	2 WD	3	2
Big Bend NP: Tuff Canyon	1,5	0,5	50	leicht	2 WD	2	2

Karte

Weitere Wanderungen und Attraktionen im Big Bend National Park

Wir sind dieses Jahr zum zweiten Mal im Big Bend National Park, USA, Texas. Unsere Aktivitäten 2012 haben wir in der folgenden pdf.-Datei mit den besten Fotos und näheren Informationen zu den Wanderungen und Natur-Zilen zusammengefasst.

Zum Öffnen bitte anklicken: beitrag_big_bend_weitere_ziele_2012