Am Visitor Center des Rincon Mountain Districts des Saguaro National Parks geht es zu wie auf dem Viktualienmarkt: Gäste, Besucher, Fahrradfahrer, alle Parkplätze belegt. Es ist Samstag und der Nationalpark liegt unmittelbar an der Stadtgrenze von Tucson. Naherholungsgebiet. Der One-Way-Loop durch diesen östlichen Teil des Saguaro National Parks hat zwar Haltebuchten, die aber für unser ausladendes Vehikel etwas knapp bemessen sind. H.P. hat zu tun, um andere vorbeizulassen. Doch die stattlichen Saguaro-Kakteen mit ihren Armen, die z. T. kurios verdreht sind, entschädigen für etwaige Unbilden.
Der ungeteerte Stichweg zur Mica Picnic Area gefällt uns am besten. Der Abstecher zur Javelina Picnic Area ist ebenfalls der Unsere, bevor nach ca. zwei Stunden der 9-Meilen- Loop vollendet ist. Fazit: Wir sind glücklich, den Charakterpflanzen der Halbwüste Arizonas einen erneuten Besuch abgestattet zu haben. Man entdeckt immer wieder neue Aspekte, z. B., dass die verdrehten Arme ein Zeichen von Schwäche sind. Nur Kakteen-Arme, deren inneres Stützskelett intakt ist, recken sich kraftvoll nach oben. Wo dagegen Fäulnis, z. B. infolge eines Kälteschadens, ansetzen kann, geben die Ausleger der Schwerkraft nach.
Unser Besuch ein paar Jahre früher (2010) liest sich so: Gegen 15 Uhr unserer Zeit erkundigen wir uns im Visitor Center des Saguaro National Parks, wo denn die ältesten und schönsten Saguaros stehen? Und erhalten leider keine zufriedenstellende Antwort, sondern den Hinweis auf eine Wanderung zu Aussichtspunkten… H.P. schlägt deshalb vor, einfach den parkeigenen Loop zu fahren und selbst eine Location zu suchen, denn der Bestand an Saguaros im Park ist überall sehr dicht. Wir biegen in die ungeteerte Bajada-Loop-Road ein, die unser Gefährt mit herausstehenden Steinen und Dips etwas fordert, aber machbar bleibt, und finden genügend fotogene Saguaros.
Die Frage nach der besten Location für den Sonnenuntergang bereitet uns dagegen Kopfzerbrechen. An den meisten Stellen sind Berge im Hintergrund, vor denen sich die schwarzen Silhouetten der Saguaros nicht abheben werden. Und: Zwischen den Kakteen wachsen vielerlei andere Pflanzen wie die Palo Verde Bäume (Parkinsonia aculeata), die einen Freistand der Kaktus-Riesen verhindern. Als der Sonnenuntergang losgeht, versuchen wir unser Bestes, trotzdem anständige Motive zu finden und erleben einen feuerroten Himmel, vor dem sich die Kandelaber-Kakteen in pechschwarzen Silhouetten abheben. Wunderschön exotisch! Nach getaner „Arbeit“ kehren wir auf den Campingplatz, Site C3 zurück, den wir am Morgen schon bezahlt und reserviert haben. Die Kit Foxes oder Coyoten singen uns am Abend ein Gute-Nacht-Lied, am Morgen begrüßen sie uns mit Geheul.
Lage
Der Saguaro National Park mit seinen zwei Teilen ist hinlänglich bekannt und gut ausgeschildert.
Unsere Bewertung
Attraktivität: ****
Foto-Optionen: ****
Aufwand: *
Anfahrt
2 WD
GPS-Daten
xxx