Carlsbad Caverns

Die beste Höhle Nordamerikas

Das Höhlensystem der Carlsbad Caverns fehlt in keinem Reiseführer. Und das mit gutem Grund: Weil es die mit Abstand beste Höhle ist, die Sie unseres Erachtens in Nordamerika als Tourist besuchen können (Höhlenforscher stehen mehr Möglichkeiten offen…). Die Vielfalt an Formationen (columns, draperies, soda straw, eggs etc.) ist unübertrefflich, die Größe der Räume kaum fassbar. Die Ausleuchtung ist hervorragend, so dass man beim Fotografieren nicht auf den Blitz angewiesen ist, sondern mit Stativ und langen Belichtungszeiten arbeiten kann.

Big-Room-Big-Room-Tour-Carlsbad-Caverns-Nationalpark-New-Mexico-6 Carlsbad Caverns — Carlsbad Caverns – Big Room Tour, Carlsbad Caverns Nationalpark, New Mexico

Und damit sind wir beim entscheidenden Punkt: In den Carlsbad Caverns darf man sich auf den Wegen frei bewegen und ist nicht an eine Tour gebunden, was einem die Freiheit verschafft, seine Aufenthaltsdauer selbst zu bestimmen. Und man darf ein Stativ benutzen, was in so gut wie allen anderen, qualitativ hochwertigen Höhlen untersagt ist. In vielen ist sogar das Fotografieren an sich verboten (z.B. Kartchner Caverns), was sich aktuell verschärft, da eine Infektionskrankheit, das White Nose Syndrome, die Fledermauskolonien in den Höhlen befällt und drastisch dezimiert. Da vermutet wird, dass Besucher Sporen über Kleidung, Kamera etc. einschleppen können, darf man derzeit keine Kleidung oder Gegenstände mitnehmen, die man zuvor bereits in einer anderen Höhle getragen hat. Deshalb: Egal ob Sie Höhlen bislang mögen oder nicht, Carlsbad Cavern wird Sie auf die ein (Größe) oder andere (Vielfalt) Weise (Freiheit) faszinieren. Don‘t miss it!

Aus unserem Tagebuch

Dann geht es ohne Stopp in den Carlsbad Caverns National Park, wo uns am Ende der Stichstraße ein riesiger Parkplatz mit durchaus erträglich wenigen Autos erwartet. Um 11 Uhr erwerben wir zwei Tickets für die King‘s Room Tour für 8 $ pro Person und laufen den Natural Entrance in engen Serpentinen in die Höhle hinab. Die Räume sind riesig – in Höhe und Breite. Und die Formationen sind ausgesprochen vielfältig mit Draperies, Popcorn, Soda Straw, Columns und allen Kombinationen. Neu sind uns die Holoctites, die weder von unten nach oben, noch von oben nach unten wachsen, sondern völlig wirr in alle Richtungen. Und Lion Tails, weiße Stalaktiten, deren Enden mit gelbem Popcorn besetzt sind.

Pünktlich um 10 vor 13 Uhr finden wir uns an den Elevators ein, wo die Guided Tour beginnt und ich bekomme einen Schreck, als mir der Ranger sagt, dass wir kein Stativ mitnehmen dürfen und es ins Auto muss, wofür mir 5 Minuten bleiben. Ich komme schon furchtbar in Hektik, als mir einfällt, dass wir ja die Tasche fürs Stativ mit haben – und die akzeptiert der Ranger, puh. Somit kann auch für uns die 1,5-stündige Tour starten, die weniger informativ als humorvoll ausfällt. Dafür sind die Räume wirklich schön und schließlich möchte man bei einem Besuch ja „alles“ mitnehmen und sich nicht hinterher ärgern, dass man mit dem Auslassen der Guided Tour etwas Wesentliches verpasst hat.

Danach nehmen wir uns wieder self-guieded den Big Room vor, der seinem Namen mehr als gerecht wird. Nicht nur die 78 m Raumhöhe sind gigantisch, auch die Columns in der Giant Hall, der Totem Pole, der Chandelier u.v.m. Doch nicht nur die Giganten sind es, die faszinieren, auch die vielen, kleinen Formationen sind in einer Fülle und Vielfalt vorhanden, die jede bislang gesehene Höhle in den Schatten stellt (Nachtrag: 2015 werden wir die Adelberger Grotte/Postojna Höhe besuchen, die noch gigantischer ist!). Die 13 °C in der Höhle sind o.k., nur die Luftfeuchte von 90 % kühlt einen etwas aus. Um 16:20 Uhr, also 10 Minuten vor der letzten Fahrt, nehmen wir den Aufzug nach oben.