Aurora Borealis / Nordlichter / Northern Lights Teil # 2 – Gigantische Licht-Feuer am Ingraham Trail [Yellowknife]

Entlang des Ingraham Trails (geteert), der von Yellowknife nach Osten führt, erleben wir unsere bislang intensivsten Nordlichter in irren Formationen und einer Intensität, die fürs Auge und auf der Kamera einfach nur magisch wirkt.

Aurora Borealis – Nordlichter – Northern Lights Teil # 6: Am Tibbitt Lake [Ingraham Trail, Yellowknife]

Wow, wow, wow! Wir erleben in dieser Zeit die für uns bislang intensivsten Nordlichter. Und das mit mehr Glück als Verstand, denn eigentlich macht die Wolkendecke am Ingraham Trail über dem Tibbitt Lake, wie seit Tagen…, dicht. Aber es ziehen Risse durch, so dass wir von 23 bis 23:30 Uhr, von 1:30 bis 2:30 und von 3:00 bis 3:45 Uhr Aurora Borealis, gespiegelt im Tibbitt Lake erleben dürfen. In allen drei Fällen beginnt ein starkes, kompaktes Leuchten am nördlichen Horizont, breitet sich bis weit in den Süden über unseren Köpfen aus, verteilt sich und wird dadurch allmählich schwächer. Die jeweiligen Anfangsphasen sind die spannendsten, da die Lichter wirklich tanzen und wandern, Striche, Wellen und Bänder bilden. Im weiteren Verlauf nach einem solchen Boost verteilen sich die Sonnenpartikel auf einer größeren Fläche, der ganze Himmel leuchtet grün, allerdings mit wenig Struktur. Die geben in unserem Fall leider jedes Mal die Wolken dazu, die das schmale Himmelsfenster wieder dicht machen. Positiv: Es herrscht in dieser Nacht so gut wie kein Wind, so dass die Wasseroberfläche des Tibbitt Lake als Spiegel wirkt und es ist nicht kalt, rund 10 °C, so dass man entsprechend eingepackt gut draußen stehen kann.

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Aurora Borealis – Nordlichter – Northern Lights Teil # 7: Vom Pickerel Lake zum Prelude Lake [Ingraham Trail, Yellowknife]

Wir zittern den ganzen Tag, ob es wohl was werden wird mit den Nordlichtern in dieser Nacht, denn die gewohnten dicken Wolkenschwaden ziehen konstant über uns hinweg. Doch wie von Zauberhand sind ab 23 Uhr alle Wolken wie weggeblasen, obwohl Windstille herrscht. Wie? Egal! Wir haben freien Blick auf die Aurora, die zunächst eher verhalten am Pickerel Lake beginnt. Ein schmaler Bogen spannt sich übers Firmament und spiegelt sich partiell auf der Seeoberfläche. Wir probieren unser Glück am Cameron River Crossing und können schöne, aber schmale Bänder mit Reflection einfangen. Auch am Hidden Lake stoppen wir für einige Fotos. Überall in dieser Nacht sind wir alleine, von Tourbussen ist nichts zu sehen und der Verkehr beschränkt sich auf geschätzte zwei Autos pro Stunde. Yellowknife mit seiner Kuppel aus künstlichem Licht ist 50 km weit weg und stört genauso wenig wie die gelegentlichen Scheinwerfer der Fahrzeuge. Die intensivste Phase an Nordlicht erleben wir am Prelude Lake am oberen Viewpoint. Die wandernden Bewegungen sind jedoch mit der Kamera schwer bis gar nicht einzufangen, da sich aufgrund der langen Belichtungszeiten die Flächen überlagern und statt der mit dem Auge wahrnehmbaren Schauer helle Lichtflächen abgebildet werden. Am Powder Point nimmt die Aktivität gegen 1 Uhr sichtbar ab, wir beenden unsere Nachtfahrt und bleiben für ein bisschen Schlaf an Ort und Stelle stehen.

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Aurora Borealis – Nordlichter – Northern Lights Teil # 8: Vom Prelude Lake über Madeline Lake zum Prosperous Lake [Ingraham Trail, Yellowknife]

Die Nordlichter in dieser Nacht übertreffen sich selbst! Von 23 Uhr bis 3 Uhr sind wir unterwegs und erleben ein Spektakel nach dem anderen. Ohne Unterbrechung bilden sich immer neue Lichtbänder und Aurora-Formationen, dabei sagt die Prognose der University Fairbank nur einen KP-Wert von 3 voraus. Stattdessen fühlt es sich nach 7 bis 8 an, denn die Northern Lights sind bei weitem intensiver und konstanter als in unserer KP-6-Nacht. Und: Es herrscht völlig wolkenfreier Himmel! Nach den vielen Tagen mit Regen und dicken Wolkendecken zahlt sich unsere Geduld jetzt richtig aus. Vom Pontoon Lake aus fahren wir durch die Nacht und halten an diversen Seen entlang des Ingraham Trails östlich von Yellowknife von Ost nach West bis zum Prosperous Lake. Da sich der Pontoon Lake aufgrund seiner Lage nicht zur Nordlicht-Beobachtung eignet, fahren wir ein Stück zurück zum Powder Point und zur Viewing Area am Prelude Lake. Hier erwarten uns wunderschöne Formationen, die sich auf der glatten Wasseroberfläche spiegeln, denn die Nacht ist nicht nur wolkenlos, sondern auch windstill. Vereinzelt wurden an den Ingraham-Trail-Seen Ferienhütten errichtet. Eine davon ergänzt an einem See ohne Namen die natürlichen Lichter um eine künstliche Lichtquelle. Beide werden von der Wasseroberfläche reflektiert und intensivieren das Erlebnis der breiten Aurora-Bänder, die sich über den gesamten Himmel über uns erstrecken. Das Highlight in dieser Nacht erwartet uns am Madeline Lake, wo die Nordlichter tanzen, als ob es kein morgen gebe. Leichter Nebel zieht über dem See auf und lässt die Existenz mystischer Wesen wahrscheinlich werden. Ohne physikalisch-wissenschaftliche Erklärung kann man sich gut vorstellen, dass die Menschen früher an Geister als Quell‘ der Lichter geglaubt haben.
Während in den bisherigen Aurora-Nächten die Lichter nach einer intensiven Phase deutlich zurückgingen, bis nur noch ein Bogen oder diffuses Licht überall zu sehen war, hören die Linien und Wellen heute überhaupt nicht auf. Auch auf der Weiterfahrt zum Prosperous Lake, unserer letzten Station, werden die Bändern nicht müde, sich immer neu zu formieren. Über der Wasseroberfläche des Properous Lake wird das Schauspiel abermals dank Reflection verdoppelt. Nach weiteren 45 Minuten im Freien geben wir klein bei: Heute halten wir nicht bis zum Ende der Show durch. Nach 4 Stunden wärmen wir uns bei einer heißen Tasse Kakao aus und klettern mit einer grün flimmernden Netzhaut in unseren Alkoven.

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