Nr. 3: How is it going [bis 12. Februar 2018]

Was ist Willy

Die bisher beste Frage zu Willy ruft uns ein junges Ehepaar an einer Ampel zu: „Does that thing swim?“. Ein LkW-Fahrer ist da praktischer veranlagt: „Isnt‘t it top loaded?“ Soll heißen, hat er aufgrund seiner Höhe Übergewicht? Wir können ihn beruhigen, er fährt sich gut. Ein älterer Herr geht einen Schritt weiter und meint „If you‘ll miss this vehicel one day, you know where you can find it!“ und deutet auf seine Brust.

Alligator-Frage geklärt

Wir hatten uns ja die Frage gestellt, ob man in Alligator-Gewässern mit einem aufblasbaren Gummi-Kajak rudern darf oder ob nur Hartschalen bissfest sind? Die Frage ist geklärt. Man kann! Wir sind diese Woche mit z.T. nur 2 m Abstand in engen Kanälen an bis zu 250 cm langen Echsen vorbeigepaddelt. Sie haben uns keines Blickes gewürdigt und faul in der Sonne gedöst. Über wie viele untergetauchte Panzer wir gerudert sind, wissen nur die Gators, denn in dem teebraunen Wasser sieht man keine 5 cm weit. Die Jahreszeit ist für Alligatoren-Reviere perfekt, denn die Echsen sind wärmehungrig und begeben sich dazu in ganzer Körperlänge aus dem Wasser, um ihren Body zu sonnen. Im Sommer bekäme man nur Augen und Nüstern an der Wasseroberfläche zu sehen. Zudem fressen sie im Moment nichts, da die Verdauung nicht funktionieren würde. Fazit: Der Winter ist für manche/s genau die richtige Reisezeit!

Den Schnabel zu voll genommen

Zu den Alligatoren (Alligator mississipiensis) gesellen sich in den Sümpfen und Marschen allerlei gefiederte Gesellen, allen voran Reiher und Ibisse, die den Schnabel mit dem ein oder anderen Frosch zu voll nehmen. Fazit: Der Frosch hat überlebt. Wer mehr von den Sumpfbewohnern sehen möchte: ausführliches Porträt unter „Savannah National Wildlife Refuge“.

Schicke Skelette

Zwischen Küste und Ozean herrscht ein ständiges Gerangel. Auf Jekyll Island hat sich der Atlantik einen Streifen Live Oaks geholt, deren knorriges Geäst als Baum-Skelette von den Wellen ausgewaschen und geschliffen werden. Ein uriger und bizarrer Anblick beim Strandspaziergang.

Palmen als Unterholz

Die Vegetation sieht hier doch etwas anders aus als zu Hause. Unter den Kronen von Kiefern und Co. wachsen hier keine Brombeeren, Seggen oder Steinpilze, sondern Palmen. Flächendeckend.

Turtles and Tortoises

Wie die Alligatoren nehmen auch die Gelbwangenschildkröten in den Süßwasser-Sümpfen gern Sonnenbäder, zumeist mit lustig ausgestreckten Füßen/Flossen. Von den weltweit über 300 Schildkrötenarten leben nur sieben in den Weltmeeren. Fünf davon kommen an den Küsten Georgias und Floridas vor. Werden z.B. durch Kollisionen mit Schiffsschrauben von Anglern verletzte Kröten aufgefunden, kann man sie zu gemeinnützigen Organisationen wie dem Sea Turtle Rescue Center auf Jekyll Island bringen. Sie finanzieren sich durch Volunteer-Work, Spenden und Eintrittsgelder, vorbildliche Sache, die wir gern unterstützen und dabei an alle daheimgebliebenen Landschildkröten denken.

Fahrtwind kühl

Auf unseren früheren Reisen galt es, die Autofenster wegen Kälte geschlossen zu halten. Jetzt kühlt der Fahrtwind angenehm! Mit Georgia und dem Okefenokee Swamp haben wir die gewünschte Temperaturzone erreicht. Nachts fallen die Werte aktuell nicht unter 15 °c, tagsüber klettern sie über 20 °C. So macht ein Februar Spaß, man kann sich draußen aufhalten und die Natur erkunden.

Schwimmendes WC im Okefenokee

Verrückter Name, verrückte Landschaft. Vier Tage infolge erkunden wir im Kajak die abwechslungsreiche Landschaft der Okefenokee-Sümpfe. Keine Urlandschaft, weil in der Historie abgeholzt, aber eine urige Landschaft, die Ruhe und Frieden ausstrahlt. Über 800 Schwarzbären soll es hier geben, leider haben wir keinen gesehen (bei Interesse siehe ausführlichen Beitrag „Okefenokee“).