Wild Coast [South Africa]

An der Wild Coast kann man leider nicht konstant an der Küste entlangfahren, sie ist vielmehr jeweils über 50 km lange Stichwege zu erreichen. Den ersten Abstecher fahren wir nach Morgan Bay, das für seine Cliffs herausgestellt wird. Die gibt es zwar, aber in unseren Augen sind sie nicht besonders imposant. Wir laufen ein wenig im Klippenbereich entlang und fahren über sehr holprige, enge Piste nach Hei River, wo mit einer Ponton-Fähre ein halbbogenförmiger Rückweg auf die Inland-Verbindungsstraße führen würde. Doch da an der Fähre, die je 2 Fahrzeuge fasst, gut 10 anstehen und wir heute noch Strecke bis Coffee Bay machen müssen (am Ende des Tages werden es viel zu viele 415 km sein), blasen wir die Dirt Road Strecke ab. Gute Entscheidung, denn die weitere Fahrt durch das Siedlungsgebiet der Xhosa wird herausfordernd genug. Die Landschaft ist völlig zersiedelt, jedes Gehölz in erreichbarer Entfernung gefällt, nichts nachgepflanzt, Nutztiere laufen frei, auch auf der Straße, so dass wir Baby-Schweinchen, Kühen, Pferden, Ziegen, Schafen und Hunden ausweichen müssen (trotzdem zählen wir heute 5 überfahrene Hunde). Dazu nicht viele, aber üble Schlaglöcher und noch üblere, weil kaum erkennbare Topez = Bremsschwellen, die einem die Karosse zerlegen, wenn man nicht im Schritttempo darüber fährt. Und so sind Fahrer und Beifahrer pausenlos mit voller Konzentration dabei, die Teerstraße nach Hindernissen zu scannen. Beim Abzweig gemäß offiziellem, braunem Wegweiser zum Hole-in-the-Wall wird die Dirt Road schlagartig so schlecht, dass wir unsicher sind, ob wir die letzten 15 km zur Küste wirklich fahren sollten. Tiefe Spurrillen, Matschlöcher, steile Anstiege über die ausgefahrenen Stellen, so dass wir jede nur edenkliche Richtung schwanken und zu Fuß auch kaum schneller voran kommen würden. Wenige Passagen sind frisch gegradet und es geht im 2. Gang dahin, doch wir kommen gerade noch so am Sea Arch Hole-in-the-Wall an. Ein kleiner Wendehammer mit Wiese daneben bietet uns genau den Platz, den wir jetzt brauchen: Kein Rondavel in Sicht, stattdessen der Brandungsbogen. Hoffentlich werden es morgen weniger und weniger ruppige Kilometer?

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Hole in the Wall, Coffee Bay, Südafrika
Hole-in-the-Wall-Coffee-Bay-Suedafrika-25-1024x682 Wild Coast [South Africa]
Hole in the Wall, Coffee Bay, Südafrika
Hole-in-the-Wall-Coffee-Bay-Suedafrika-25-1024x682 Wild Coast [South Africa]
Hole in the Wall, Coffee Bay, Südafrika
Hole-in-the-Wall-Coffee-Bay-Suedafrika-25-1024x682 Wild Coast [South Africa]
Pearson Park Nature Reserve, Colchester, Südafrika

Wasserfälle an der Wild Coast

Nach vergleichsweise guter Piste nach der Magwa Tee-Plantage, sogar geteertem Steilstück, aber niedrig hängenden Ästen und Kletterpflanzen im Küstenwald, können wir am „Fußballplatz“ parken und direkt zum Strand nach Osten loslaufen. Widerkäuende Kuhherden bereichern die langen Sandstrände, die von Steilküste abgelöst werden. Sieht man von der handvoll einheimischer Xhosa ab, begegnen wir niemandem. Entsprechend fadenscheinig ist der unbeschriftete Wanderpfad, der sich immer wieder verliert oder vom Gras verdeckt wird. Der Viewpoint zum Jhopraham Wasserfall ist vom Strand aus zu erreichen, ob man um die Lagune näher hinlaufen kann, erkunden wir nicht, sondern schicken stattdessen die Drohne auf Erkundungsflug. Der Mfihelo Wasserfall erfordert den Anstieg auf einen küstennahen, teilweise bewaldeten Hügel und insgesamt ca. 5,3 km Strecke über Wiesen – immer mit Blick auf das tiefblaue Meer mit seinen weißen Schaumkronen. – bis zu einem Vorsprung, von dem aus wir erneut die Drohne losschicken. 1,5 weitere km inklusive tiefer Schlucht-Durchquerung liegen noch zwischen uns und dem ins Meer mündenden Wasserfall. Wir treten den Rückweg an und sind nach 11,4 km, 180 Hm und vier Stunden zurück am Auto.

Nach schlaglöchriger Anfahrt durch die top gepflegten Camellis-sinensis-Felder der Teeplantage Magwa und riesige Eukalyptus-Alleen erreichen wir das Roundabout am Magwa Wasserfall, wo sogar irgendwann einmal zwei überdachte Picknickplätze eingerichtet wurden. Hinweise, wie man auf die andere Seite der engen, tiefen Schlucht gelangt, fehlen jedoch und so begnügen wir uns mit dem verästelten Zulauf und einem Blick durch das Auge der Drohne auf den mehrfach zerteilten Magwa Falls. Obwohl die Wiese zum Übernachten einladen würde, entscheiden wir uns dagegen, da man auf der anderen Seite der Schlucht Xhosa-Rondavels sieht, am Magwa Wäsche zum Trocknen ausliegt und vieles darauf hindeutet, dass hier reger Durchgangsverkehr, zumindest zu Fuß, herrscht.

Der schönste Wasserfall der Wild Coast des heutigen Tages ist der Alice Falls, da man ihn gut erreichen und sehr einfachmit eigenen Augen betrachten kann. Er wird durch mehrere Steinstufen fein aufgefächert und mündet in ein mit Strelitzia nicolai bewachsenes, tropisch anmutendes Tal. Auch hier können wir uns nicht zum Bleiben für die Nacht entschließen, sondern fahren noch einmal zur Gras-Hochfläche am Fraser Falls zurück.

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Mbotyi, Südafrika
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Mbotyi, Südafrika
Hole-in-the-Wall-Coffee-Bay-Suedafrika-25-1024x682 Wild Coast [South Africa]
Mbotyi, Südafrika
Hole-in-the-Wall-Coffee-Bay-Suedafrika-25-1024x682 Wild Coast [South Africa]
Mfihelo Falls, Mbotyi, Südafrika
Hole-in-the-Wall-Coffee-Bay-Suedafrika-25-1024x682 Wild Coast [South Africa]
Alice Falls, Lusikisiki, Südafrika
Hole-in-the-Wall-Coffee-Bay-Suedafrika-25-1024x682 Wild Coast [South Africa]
Magwa Falls, Lusikisiki, Südafrika
Hole-in-the-Wall-Coffee-Bay-Suedafrika-25-1024x682 Wild Coast [South Africa]
Kühe am Strand, Mbotyi, Südafrika
Hole-in-the-Wall-Coffee-Bay-Suedafrika-25-1024x682 Wild Coast [South Africa]
Kühe am Strand, Mbotyi, Südafrika