Oasen in der Wüste: Missionen / Misiones / Missions auf der Baja [Mexico / Baja California]

Delfine aus der Vogelperspektive & Paddeln mit Delfinen am Punta Prieta in Mulegé, Baja California

Unser Anreiz, die Misiones auf der Baja California zu besuchen, liegt weniger in den unheilvollen Mauern, die über die indigenen Menschen Versklavung und Tod durch Krankheiten gebracht hat, sondern in den Oasen, die sie umgeben, voller Palmen und z.T. uralter Kulturpflanzen.

Links zu den besten Fotos, Infos und Beschreibungen zu den Oasen rund um die Missionen / Misiones / Missons (Mexiko, Baja California):
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Mision San Javier

Die Fahrtstrecke in das Örtchen San Javier westlich von Loreto ist kurvig, abwechslungsreich und wird von einer schroffen Vulkanlandschaft mit scharfen Bergspitzen und kleinteiligen Erosionshügeln begleitet. Das schwierige Terrain lässt uns mehrmals aufatmen darüber, dass die gesamte Strecke inzwischen geteert ist. Als Dirt Road war die Bergroute sicher sehr unangenehm… Man passiert eine erste Oase, eingezwängt ins Tal, in der riesige, alte Mango-Bäume und Citrus neben Phoenix-Palmen wachsen. Danach stauen sich immer wieder kleinere Pfützen im San Javier Wash, die sowohl Regenwasser als auch kleinen Quellen entspringen. Kurz vor Javier steht richtig Wasser im Fluss, teils in natürlichen Felsvertiefungen, teils mit einfachsten Dämmen gestaut. San Javier selbst überrascht uns nach der engen Tor-Einfahrt mit einer sehr breiten Straßenflucht, die frontal auf die Missionskirche zuführt. Mehrere Frauen fegen um 8:30 Uhr fleißig die Flächen, Männer gießen die Bitterorangen-Bäume. Hier ist man früh fleißig! Noch bevor wir die steinerne Kirche, die sich mit ihren grauen Lavasteinen trotz ihrer Größe nicht wie ein Fremdkörper, sondern wie gewachsen wirkt, ein Mal umrundet haben, spricht uns ein älterer Herr an, ob wir vierhundert Jahre alte Olivenbäume sehen möchten? Aber klar doch! Er führt uns entlang kleiner Felder, die jetzt im Winter für die nächste Aussaat von Mais, Kürbis und Pinto Bohnen vorbereitet sind, zu einem märchenhaften Olivenbaum mit verzwirbeltem Stamm. Der Herr erklärt uns, dass die Spanier diese Oliven und einige Weinreben aus Übersee mitgebracht und alle Wein- und Olivenpflanzen auf der Baja von diesen abstammen. Na ja, vielleicht nicht alle, aber lassen wir ihm den Stolz. Wir passieren zwei Wasserbecken, die als Zwischenspeicher für die Bewässerungskanäle dienen, die ebenfalls bereits von den Jesuiten angelegt wurden. Insgesamt eine sehr schöne, kurze, spontane Privatführung! Als wir uns mit einem kleinen Trinkgeld bedanken, versucht uns der Herr zu erklären, dass er das Geld nur annehmen dürfe, da er ein Zertifikat habe. Ohne das würde man ihn bestrafen, wenn man ihn bei der Annahme des Geldes beobachten würde, so weit jedenfalls das, was wir mit unseren rudimentären Spanischkenntnissen verstehen können. Und in der Kirche müsse man alles Geld in die Dose stecken, aber die von der Cooperacion seien „todos bandidos“ – nun gut, das haben wir sicher verstanden! Auf dem Rückweg genießen wir noch einmal die Landschaft, insgesamt ein sehr schöner Abstecher!

Mision San Ignacio

Taucht man in das Tal von San Ignacio ab, wähnt man sich, einer Fata Morgana verfallen zu sein, denn nach all‘ den Kilometern durch die Desierto Vizcaino stehen dicht an dicht Dattel- und Petticoat-Palmen. Eine Oase in der Wüste, die ein ganzes Tal ausfüllt. Das Städtchen San Ignazio „wurschtelt“ sich mit seinen Gebäuden zwischen die Palmenhaine. Die Stadt heißt ihre Besucher freundlich mit einem Walskelett inmitten einer kleinen Gartenanlagen mit Bougainvillea in allen Farben willkommen, bevor es zur sehr gut erhaltenen Kirche der Mision San Ignacio de Kadakaaman weitergeht.Mehr noch als die kirchlichen Mauern beeindrucken uns die riesigen Ficus-Benjamini-Bäume auf dem Stadtplatz davor. Sie müssen vor einem Jahrhundert gepflanzt worden sein, so dick sind die Stämme und so ausladend die gut gepflegten Kronen. Nachgerade dankbar sind wir über den kleinen, botanischen Garten der Mission, in dem die Wüstenpflanzen der Umgebung akkurat beschildert sind, inklusive lateinischem Namen. Perfekt für uns, so sparen wir uns lange Recherchen. Im angrenzenden Museo ist auf künstlichem Fels eine der historischen Felszeichnungen nachgebildet, etliche Fotos zeigen die z.T. stark verwitterten Malereien. Auf diese Weise sparen wir uns die aufwändige Exkursion zu den Originalen in den umliegenden Canyons der Sierra de San Francisco. Auf dem Plaza geht es bei alledem sehr angenehm ruhig und beschaulich zu, wir decken uns mit Datteln und Dattelkuchen ein, ein schöner Abstecher.

Mision Nuestra Senora de Loreto

Auch die Innenstadt von Loreto hat ihre Missionskirche zu bieten, die man zwangsläufig bei einem Stadtbummel zu sehen bekommt.

Santa Rosalia

Das eher unattraktive Städtchen Santa Rosalia hat keine Missionskirche, sondern dafür eine Kirche von Gustave Eiffel, ganz aus Eisen, sehr ungewöhnlich.