Florida Caverns & Falling Waters [Florida]

Florida Caverns

Für 5 $ Eintritt kommen wir just so im Florida Caverns State Park an, dass in 10 Minuten die nächste, einstündige Führung losgeht. Es wird dementsprechend etwas hektisch, bis die Polfilter von den Kameras geschraubt sind, Stative (tripods) sind nicht erlaubt, Extra-Kleidung braucht man nicht, es herrschen konstant 65 ° Fahrenheit in den Höhlenkammern. Wir haben keine Zeit, uns im Visitor Center vorab zu informieren und stolpern deshalb ziemlich ahnungslos in den Karsteingang. Was und dann erwartet, ist richtig klasse (wir haben bereits viele Höhen besucht, u.a. Carlsbad Caverns, Adelsberger Grotten). Ein Höhlensystem mit mehreren Kammern und allem, was Tropfsteinhöhlen bieten können, inklusive „beacon“, „soda straw“ und sogar Travertin-Becken („pools“) erwartet uns. Die dicksten und längsten Formationen sind zehntausende von Jahren alt – und wachsen immer noch! Die Florida Caverns sind lebendig, an vielen Stellen sind reinweiße, frische Calcit-Ablagerungen zu sehen. Die Kameras clicken, unsere erste Höhle seit langem, da sitzt der Abzugsfinger locker. Insgesamt eine sicher wenig bekannte und von internationalen Touristen noch weniger besuchte Naturschönheit in Florida, absolut empfehlenswert. Die Wege sind aus dem anstehenden Erdreich belassen, man muss gebückt gehen und sich immer wieder ducken – ein ganz klein bisschen fühlt man sich wie ein Höhlenforscher, ein tolles Erlebnis. Nur einen Haken hat die Sache: Unser Guide nuschelt, ist unmotiviert, erinnert sich nicht an Fachbegriffe und erzählt Nichts, was wir nicht schon überall gehört hätten. Schade, aber immerhin führt er uns durch die Kammern, und die machen alles wett.

Falling Waters

Bis wir tatsächlich die Interstate-Ausfahrt zum Falling Waters State Park mit dem angepriesenen „Florida‘s highest waterfall“ nehmen, überlegen wir rauf und runter, ob sich das überhaupt lohnt. Wir haben wochenlang die Wasserfälle Oregons und Washingtons besucht, da hören sich 76 feet Falltiefe nicht so spannend an. Aber der kleine Umweg ist in anderer Hinsicht hochinteressant. Denn das Wasser fällt keinen Abhang hinab, sondern in eine Höhle hinein! Es handelt sich eigentlich nicht um 76 Feet Fallhöhe, sondern um MINUS 76 feet. Säuren haben das Kalkgestein mürbe gemacht, unterirdische Höhlensysteme entstanden, von denen hier die Decke eingestürzt ist. Ein ungewöhnlicher Anblick, das Wasser tief ins Erdreich fallen und dort verschwinden zu sehen. Der kleine Rundweg zum Lake offenbart, dass der kleine Stausee die konstante Beschickung des Wasserfalls garantiert, der sonst je nach Niederschlagsmenge trocken fallen würde. Einen Service am Besucher, dem wir das Künstliche gern „verzeihen“.