Rundflug Mount Denali, Denali National Park & Denali Highway [Alaska]

Mt. Denali: Flug von Talkeetna zum Denali Mountain

Plötzlich muss es ganz schnell gehen, in 10 Minuten startet das Flugzeug. Wir sind gerade erst in das zweite Office in Talkeetna hineingestolpert, das Sightseeing Flights um den Mount Denali anbietet. Doch während bei K2 erst am Abend und morgen Sitzplätze verfügbar wären, kann Talkeetna Air Taxi HP auf den nächsten Flug buchen. Während Tanja den Tarif für die blaue Route „Mountain Voyager“ bezahlt (285 $ plus Tax = 307 $), rafft HP die Fotoausrüstung und Kleidung zusammen und schon werden ihm Gamaschen-Schuhe für die Gletscherlandung (ob gewollt oder versehentlich gratis) umgebunden. Das Wetter hält, die Gipfel des Denali Massivs sind im Sonnenschein mit einigen Wolken zu sehen. Allerdings ist die Sicht durch die Flugzeug-Fenster viel stärker eingeschränkt, als wir es von den Drohnenflügen und deren barrierefreier 360°-Sicht gewohnt sind. Die Gletscher-Landung erfolgt auf einem Schneefeld, von dem aus ein Fels den Blick auf den Denali selbst versperrt, dafür ist der Mt. Foraker gut zu sehen. Fazit: Ein schönes Erlebnis mit rund 2 h Dauer, aber kein „must-do“, für das es uns von diversen Reisenden empfohlen wurde. Wer Berg-Fan ist, kann fliegen, wem Berge eher egal sind, der sollte sein Budget vielleicht besser in eine der vielen anderen, teuren Dienstleistungen investieren, die Alaska seinen Touristen, fast schon als Pflichtprogramm, offeriert.

Link/s zu den besten Fotos, Infos und Beschreibungen zum Sightseeing Flight at Mount Denali, pdf.-Datei:
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Ruth-Glacier-und-Denali-Denali-Nationalpark-Alaska Rundflug Mount Denali, Denali National Park & Denali Highway [Alaska]
Ruth Glacier, Denali Nationalpark, Alaska
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Kahiltna Glacier, Denali Nationalpark, Alaska
Ruth-Glacier-und-Denali-Denali-Nationalpark-Alaska Rundflug Mount Denali, Denali National Park & Denali Highway [Alaska]
Mount Denali, Denali Nationalpark, Alaska
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Alaska Range, Denali Nationalpark, Alaska
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Mount Denali, Denali Nationalpark, Alaska
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Base Camp, Denali Nationalpark, Alaska
Ruth-Glacier-und-Denali-Denali-Nationalpark-Alaska Rundflug Mount Denali, Denali National Park & Denali Highway [Alaska]
Denali Nationalpark, Alaska
Ruth-Glacier-und-Denali-Denali-Nationalpark-Alaska Rundflug Mount Denali, Denali National Park & Denali Highway [Alaska]
Denali Nationalpark, Alaska
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Alaska Range, Denali Nationalpark, Alaska

Mt. Denali von Petersville Road

Von der Petersville Road nördlich Talkeetna hätte man an einigen Stellen wohl tatsächlich einen guten Blick auf den Mount Denali, allerdings sehr weit in der Ferne. Einige verlandende Seen und Feuchtwiesen ohne Fichtenbestand ermöglichen den Fernblick. Bei unserer Fahrt hüllt sich der Denali jedoch weitgehend unsichtbar in Wolken, obwohl HP kaum 3 h vorher noch bei guter Sicht einen Sightseeing Flight um den Mount Denali absolviert hat. So schnell kann‘s gehen. Ansonsten entspricht die Dirt Road dem, was in Alaska überall gilt: Sie ist in erster Linie eine Access Road für die Wildtier-Killer und entsprechend leergefegt an allem, was sich bewegen könnte. Selbst wenn noch Überlebende da sind, muss man ihnen wünschen, sich auf keinen Fall in Straßennähe zu wagen, auch wenn wir friedliche Touristen sie nur anschauen wollen würden, was entschieden zu viele Konjunktive sind. Wir gewinnen mehr und mehr die Gewissheit, dass man In Alaska nur Wildlife zu sehen bekommt, wenn man satt dafür bezahlt wie im Katmai National Park. Wir sind im Moment wirklich gefrustet…

Link/s zu den besten Fotos, Infos und Beschreibungen zum Mount Denali entlang Petersville Road, pdf.-Datei:
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Petersville Road, Alaska

Denali National Park

Wie vermutlich viele Langzeitreisende, die die Freiheit des Fahrens im eigenen Auto und Tempo in amerikanischen National Parks gewohnt sind, hadern auch wir von Anfang an mit dem Bus-System im Denali National Park. Vorweggenommen: Wir erleben es tatsächlich als genauso nachteilig wie angenommen. Doch der Reihe nach. Um uns freier im Park bewegen zu können, buchen wir schon im Mai eine Campsite auf dem Wonder Lake Campground und wollen diese nacheinander nutzen (einer muss jeweils Hündin Trixie hüten). Der Plan scheitert schon am Vortag am Schedule des Camper Bus‘: zu selten, zu früh oder spät, zu viel Zeitverlust. Wir stornieren alles, weil unsere Hiking-Pläne und der Fliegende Wechsel überhaupt nicht aufgehen, buchen zähneknirschend auf einen Standard-Transit-Bus in Grün für den übernächsten Tag um ($ 42 p.P) und sitzen einen vollen Regentag Wartezeit am Stampede Trail bei Healey aus.

Leider ist das Wetter entgegen der Wettervorhersage (auch derjenigen im Bus-Terminal!) keineswegs sonnig, sondern wieder Dauerregen. Wir reihen uns um kurz vor 7 Uhr in die lange Schlange des Bus-Boardings ein und bekommen zwei Plätze in der Bus-Mitte auf der rechten Seite. Die einzige Chance, an die beiden Sitze rechts hinterm Fahrer mit Blick durch die Frontscheibe zu bekommen, ist morgens der Erste in der Schlange zu sein… Die Sicht aller anderen Plätze empfinden wir als stark eingeschränkt. Nach vorn geht gar nichts, seitlich halbiert die Scheibe eine breite Metallschiene. Die obere Hälfte kann man mit kräftigen Fingern herunterziehen. An einem Regentag wie heute, sind die Scheiben einerseits durch Tropfen, andererseits durch aufspritzenden Schlamm ziemlich undurchsichtig… Dem Aufruf des Bus-Fahrers an seine Gäste, nach Wildlife Ausschau zu halten, können wir daher kaum nachkommen, obwohl wir wirklich gern wollen würden… Die Mitreisenden schlafen entweder, tippen in ihr Handy oder blicken eher uninteressiert aus dem Fenster.

Unser junger Busfahrer legt den Haupt-Fokus seines Jobs darauf, den Zeitplan einzuhalten, ein Wildlife-Profi ist er weder in Wort noch View. Die wenigen Wildlife-Stopps legen wir dementsprechend dort ein, wo bereits andere Busse parken… Die Stopps fallen für unseren Geschmack mit einer bis maximal vier Minuten entscheidend zu kurz aus. Die Busfahrt entpuppt sich als Shuttle-Bus-Fahrt, nicht als Wildlife Drive. Und nicht als Landscape Viewing Drive. Denn für die sicher wunderschöne Tundren-Landschaft hält der Bus zu keinem Zeitpunkt an. Das macht zwar für uns am heutigen, völlig verregneten Tag kaum einen Unterschied, aber bei Sonnenschein würden wir die Landschaft nicht alleinig durch die Busscheiben bei voller Fahrt sehen wollen. Mit knapp 60 kmh rauschen wir über die Dirt Road, viel zu schnell, um Wildlife zu sichten oder die Landschaft zu erleben. Dafür müsste man 35 kmh fahren (so unsere bisherige Erfahrung) und öfter mal anhalten, um einen vagen Verdacht hinsichtlich Tieren prüfen zu können.

Das Credo des Denali National Parks, ihre Wilderness erlebbar zu machen, scheitert unseres Erachtens völlig: Es gibt keine schlechtere Methode, als eine Wilderness eingezwängt im Bus zu erleben. Das großzügige Angebot der Parkverwaltung, überall und jederzeit aussteigen zu dürfen und querfeldein zu wandern, ist für uns nicht greifbar: wohin? wie weit? mit welchem Ziel? Wir sind seit zusammengenommen über 2,5 Jahren in den diversen Bundesstaaten der USA unterwegs und über 3000 km gewandert, aber null Info mit null Ziel reizen uns persönlich nicht gerade. Gibt es im ganzen Denali National Park keinen See oder Wasserfall oder ein Eisfeld, zu dem man gezielt laufen könnte und das man seinen Besuchern empfehlen könnte? Um alternativ die Wildtiere zu sehen, nutzt eine wenigstündige Wanderung unseres Erachtens nichts. Das Ökosystem Tundra präsentiert sich als karg und nährstoffarm, die Tierpopulationen sind weit verstreut und nicht besonders stark: 300 Grizzly-Bären soll es auf der ganzen Nordseite des Parks geben (die Südseite wird vom Bergmassiv des Mt. Denali in Schnee und Eis dominiert). Auf diese enorme Fläche betrachtet, nutzen ein paar Stunden wandern wenig, um einen Grizzly zu „finden“. Die fünf Bären, die wir auf der heutigen Bus-Tour in zwei Gruppen zu sehen bekommen, sind dementsprechend über einen Kilometer entfernt, helle Punkte in der Ferne. Gleiches gilt für ein einzelnes Dall-Schaf, bei einer Elchkuh mit Kalb hält unser Busfahrer nicht an. Das einzige Wildlife, das ansatzweise mit 25 Exemplaren erlebbar wird, sind Caribous.

Wir steigen nach 8 h Busfahrt am Ausgangspunkt mit dem persönlichen Ergebnis aus: Der Denali ist einer der am schlechtesten erlebbaren National Parks der gesamten USA. Unter dem Aspekt, dass man uns in den letzten Wochen allenthalben in Alaska auf die Frage, wo man denn die bislang auf dem Festland völlig fehlenden Bären in Alaska sehen könne, auf den Denali mit seinem „abundant wildlife“ verwiesen hat, ist der Denali für uns einfach nur eine große Enttäuschung.

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Denali Nationalpark, Alaska
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Denali Nationalpark, Alaska
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Denali Nationalpark, Alaska
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Caribou, Denali Nationalpark, Alaska
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Grizzlies, Denali Nationalpark, Alaska
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Grizzlies, Denali Nationalpark, Alaska
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Caribou, Denali Nationalpark, Alaska
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Caribou, Denali Nationalpark, Alaska
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Caribou, Denali Nationalpark, Alaska
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Caribou, Denali Nationalpark, Alaska
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Rabbit, Denali Nationalpark, Alaska

Denali Sled Dog Presentation

Die Schlittenhunde des Denali National Parks kennen wir seit vielen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten aus Tierreportagen und Fernsehbeiträgen. Entsprechend neugierig sind wir, die berühmten Schlittenhunde einmal selbst zu erleben. 32 sind es aktuell, klassisch angekettet an je einer eigenen Hundehütte aus Holz oder in einem sehr gut gepflegten Zwinger untergebracht. Zwei Hunde haben Streichel-Dienst, der Rest ist nur zum Angucken. Drei Präsentationen finden pro Tag statt, wir sind um 16 Uhr da. Die „Show“ ist typisch amerikanisch mit vielen „isn‘t it great“, „how wonderful“ und „big applaus“, aber ohne Inhalt. Wir erfahren im Grunde nichts Wissenswertes über die Sled Dogs. Eine Schulklasse bis 12 Jahre wäre damit vielleicht glücklich, wir sind es nicht. Vier Hunde werden vor einen Wagen gespannt uns laufen 45 Sekunden eine kleine Runde, dann stehen sie eingespannt im Geschirr vor den Zuschauern und erhalten Leckerchen, während eine Rangerin redet. Wie ein Hund beim Essen aussieht, wussten wir eigentlich vorher schon… Fazit: Die Hunde sind toll, die Präsentation nicht.

Link/s zu den besten Fotos, Infos und Beschreibungen zu Denali Sled Dogs, pdf.-Datei:
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Denali Highway

Nach dem gestrigen, enttäuschenden Denali National Park sammelt der Denali Highway umso mehr Pluspunkte, denn er führt durch die gleiche, attraktive Landschaftsform und Klimazone mit offener Tundra über weite Strecken, mäandrierende Flusssysteme, unzählige Seen und gestaffelte Bergketten. Man darf selber im eigenen Auto und Tempo fahren, anhalten, wo man möchte und den DJI einsetzen, was wir gleich mehrfach nutzen. Mit Langsamkeit und wachem Auge sehen wir eine sechsköpfige Gruppe weiblicher Caribous und eine Elch-Kuh, gegen Abend läuft ein einzelnes Caribou an unserer Campsite vorbei. Leider schlägt der Fund eines getöteten und gehäuteten, achtlos zurückgelassenen Biber-Kadavers massiv auf die kurzfristig positive Stimmung, da er verdeutlicht, dass Wildtiere in Alaska kein Naturerlebnis, sondern in erster Linie zum Töten da sind.

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